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Lesart
Das politische Buch Café Central, Grillo-Theater, Essen Moderation: Christian Rabhansl Aufzeichnung vom 04.02.2025
Feature
Der letzte Tag Das Attentat von Hanau Von Sebastian Friedrich Regie: Hannah Georgi Deutschlandfunk Kultur / WDR / NDR 2021 Länge: 55'11 (Wdh. am 09.02.2025, Deutschlandfunk, 20.05 Uhr) Am 19. Februar 2020 verabredet sich Jaweid Gholam mit seinem Freund Ferhat Unvar zum Fußballgucken in einer Bar. Spontan entscheidet er sich um und bleibt zu Hause. Sein Freund wird den Abend in der Bar nicht überleben. Jaweid Gholam sitzt auf einer Mauer an einem kleinen Platz in der Hanauer Weststadt, zieht an seiner Zigarette und blickt auf den Eingang des Jugendzentrums. Hier, wo er seine Kindheit und Jugend verbracht hat, traf er sich am 19. Februar 2020 mit seinem Freund Ferhat Unvar. Beide wollten am Abend noch kurz in eine Bar gehen, um ein Fußballspiel zu schauen. Jaweid entschied sich spontan, doch schon nach Hause zu gehen. Ferhat wollte noch kurz in der Bar vorbeischauen. Jaweid überlebte, Ferhat nicht. Er wurde ermordet, aus rassistischen Motiven. Genauso wie Sedat Gürbüz, Fatih Saraçoglu, Kaloyan Velkov, Gökhan Gültekin, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtovic und Vili Viorel Paun. Anschließend tötete der Attentäter seine Mutter und sich selbst in seinem Elternhaus. Nur wenige Meter vom Jugendzentrum entfernt. Das Feature rekonstruiert mit Angehörigen und Überlebenden den Tag des Anschlags und zeigt auf, wie Alltagsrassismus, Segregation und kaum überwindbare Klassenunterschiede den Alltag in der Hanauer Weststadt prägen. "Der letzte Tag" wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Civis-Medienpreis, dem Deutschen Sozialpreis und dem Amnesty-Menschenrechtspreis. Sebastian Friedrich, 1985 in Halle (Saale) geboren, schreibt Bücher und Essays, macht Radiofeatures und Fernsehbeiträge, hält Vorträge und moderiert Veranstaltungen. Er beschäftigt sich mit Faschismus und Rassismus, der Entwicklung des Kapitalismus und seiner Alternativen, Diskurstheorie und Klassenanalyse. Letzte Features: "Diskriminierung im Jobcenter?" (NDR 2019), "Die Ost-West-Migrantin" (NDR 2020) und "Gemobbt, gekündigt, abgefunden. Wie Unternehmen gegen Betriebsräte vorgehen" (Deutschlandfunk / SWR 2023, zusammen mit Nina Scholz). Das Attentat von Hanau Der letzte Tag Länge: 55:16 Minuten
Oper
Wiener Staatsoper Aufzeichnung vom 25.01.2025 Richard Strauss "Ariadne auf Naxos", Oper in zwei Teilen Libretto: Hugo von Hofmannsthal Die Primadonna (Ariadne) - Anna Netrebko, Sopran Der Tenor (Bacchus) - Michael Spyres, Tenor Zerbinetta - Sara Blanch, Sopran Ein Musiklehrer - Adrian Eröd, Bariton Der Komponist - Kate Lindsey, Mezzosopran Harlekin - Jusung Gabriel Park, Bariton Ein Tanzmeister - Thomas Ebenstein, Tenor Lakai - Marcus Pelz, Bassbariton Scaramuccio - Andrea Giovannini, Tenor Truffaldin - Simonas Strazdas, Bass Brighella - Daniel Jenz, Tenor Najade - Florina Ilie, Sopran Dryade - Daria Sushkova, Alt Echo - Ileana Tonca, Sopran Orchester der Wiener Staatsoper Leitung: Cornelius Meister
Die besondere Aufnahme
Paul Ben-Haim Kammermusik und Orchesterwerke Liv Migdal, Violine Hagar Sharvit, Mezzosopran Ofer Canetti, Violoncello Sebastian Manz, Klarinette Theo Plath, Fagott Daniel Gerzenberg, Klavier Staatskapelle Weimar Leitung: Jesko Sirvend Kein anderer hat die Musik des jungen Staates Israel so geprägt und beeinflusst wie der aus Deutschland emigrierte Paul Ben-Haim. Seine Kammer- und Orchestermusik gilt es noch zu entdecken.
Neue Musik
Spiegel des Westens Das globalisierte Denken des Tôru Takemitsu (1930 - 1996) Von Richard Schroetter Er bediente alle Seiten. Die Neue und mit Verzögerung auch die heimatliche traditionelle japanische Musik, und nicht zuletzt mit großer Liebe die Natur. Tôru Takemitsu. Japans erster Neutöner nach dem Zweiten Weltkrieg. "Ich möchte mich in zwei Richtungen gleichzeitig entwickeln, als Japaner in der Tradition und als westlich geprägter Komponist in der Innovation", sagte Tôru Takemitsu einmal. 1930 in Tokio geboren, erlebte er als Heranwachsender noch die bedrückende Zeit des Zweiten Weltkriegs. Ein Musikerlebnis habe den Vierzehnjährigen geprägt. Zufällig hörte er im Radio das Chanson "Parlez-moi d'amour" - nach damaligem Verständnis also "Feindesmusik" - und war von den fremden Klängen sofort verzaubert. Tôru Takemitsu war weitgehend Autodidakt. Schon 1950 trat der Zwanzigjährige mit ersten Kompositionen in Erscheinung. Sensibel für alles Neue, beeindruckten den wissensdurstigen Newcomer vor allem Debussy und Messiaen. Im Sommer 1964 erhielt er den begehrten Kompositionsauftrag für die Olympischen Winterspiele in Tokyo. Das machte ihn über Nacht berühmt. Seiji Ozawa brachte 1967 sein vielleicht bekanntestes Stück "November Steps" in New York zur Uraufführung. Pultstars wie Claudio Abbado, Daniel Barenboim oder Kent Nagano stellten seine Werke auf ihre Programme.
Klassik-Pop-et cetera
Der Lyriker, Musiker und bildende Künstler Marlon Bösherz (Wdh. v. Deutschlandfunk) "Junk" nennt die Band Botticelli Baby ihren Musikstil: eine Mischung aus Jazz und Punk. Marlon Bösherz ist seit 2012 Sänger und Kontrabassist der Band, aber auch als Lyriker und bildender Künstler unterwegs. Zu Hause ist er in Essen. 2023 beschloss er sein Studium an der Akademie der Künste in Düsseldorf. Bösherz zeichnet, liest und schreibt in offenen Ateliers, kreiert Installationen und Skulpturen. Auf internationalen Bühnen manövriert er sich und seine Band im Retrolook durch exzentrische Live-Auftritte mit unvorhersehbarem Konzertverlauf und mitreißender, schweißnasser Performance. Mit rauer Stimme singt er selbst geschriebene Texte über Trauer, Abschied und Suizid, aber auch über Leidenschaft und Liebe.