Sanft entschlafen (1/2) Von Donna Leon Wiederholung: WDR 5 Sa. 17.04 Uhr Commissario Brunettis sechster Fall Regie: Hans Gerd Krogmann Produktion: WDR 1999
Albanien: Kleines Balkanland im grossen Umbruch Albanien war unter dem sozialistischen Diktator Enver Hoxha Jahrzehnte lang von der Aussenwelt abgeschnitten. Seit 30 Jahren sind die Grenzen offen, heute hofft Albanien auf eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union. Doch das Land hat auch massive Probleme.Immer mehr Menschen entdecken Albanien als Reiseziel: Das kleine Land auf dem Balkan lockt mit endlosen Stränden und wilden Bergen. Die Bewohner sind gastfreundlich, und entgegen vielen Vorurteilen ist Albanien ein sicheres Reiseland. Viele Albaner sprechen gut Englisch, und das Internet ist blitzschnell. Doch es gibt auch Schattenseiten: Die Diktatur wurde kaum aufgearbeitet, und die grassierende Korruption treibt zehntausende junger Leute ins Ausland: Sie sehen in ihrer Heimat keine Zukunftschancen. Gleichzeitig werden riesige Hotel-Ressorts ohne Umweltplan in Naturschutzgebiete gebaut.
«Crash» von Erhard Schmied Getunte Autos, Testosteron, ein Unfall, Fahrerflucht. Das Opfer der Raserei ist eine junge Velofahrerin. Die Ermittlungen der Mordkommission führen in die verschwiegene Szene der Autoposer 13 Männer in gefährlich aufgemotzten Sportwagen. Steht ihr teures Hobby im Zusammenhang mit Clan-Kriminalität?Wer das Hörspiel am Radio hören will: Freitag, 4.10.2024, 20.00 Uhr, Radio SRF 1 Den Fall übernimmt die türkischstämmige Kommissarin Ayla Ciftci. In ihrem Team ist auch ihr Ex-Freund Tobias, der sich im Rasermilieu auskennt. Ihr ungeklärtes Verhältnis belastet die an sich schon schwierigen Ermittlungen zusätzlich. Es gelingt zwar rasch, den Halter eines der involvierten Autos zu identifizieren. Der Boss eines libanesischen Familienclans bestreitet allerdings, selbst gefahren zu sein. Auch der Fahrer des zweiten Wagens wird aufgespürt, liegt jedoch tot vor einem Haus. Ist er vom Balkon gesprungen, oder wurde er gestossen? Die Polizei trifft auf eine Mauer des Schweigens. Mit: Meriam Abbas (Ayla), Serkan Kaya (Tobias), David Vormweg (Lars), Thomas Balou Martin (Klaus), Sahin Eryilmaz (Machmut), Jobel Mokonzi (Roxanna), Volkan Isbert (Berat), Johanna Gastdorf (Mutter), Steffen Reuber (Vater) Regie: Thomas Werner - Produktion: WDR 2022 - Dauer: 49" Erhard Schmied wurde 1957 in der Nähe von Frankfurt am Main geboren. Der studierte Psychologe schreibt seit 25 Jahren regelmässig Hörspiele, u. a. für den ARD Radio Tatort, ausserdem Drehbücher, Stücke fürs Kinder- und Jugendtheater und Prosa. Erhard Schmied lebt in Saarbrücken.
An der Leine Der Hund in der Literatur und unterm Schreibtisch Von Manuela Reichart Regie: Beatrix Ackers Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2021 (Wdh. am 08.10.2024, Deutschlandfunk Kultur, 22.03 Uhr) Ob Homer, Thomas Mann, Ernst Jandl, Monika Maron oder Sigrid Nunez - seitdem es Literatur gibt, schreiben Schriftsteller und Schriftstellerinnen über Hunde. Dabei wird er zum Liebesobjekt und Stimmungsbarometer, Gefährten, Beschützer oder auch Angstmacher. Zu wohl keinem anderen Tier hat der Mensch ein so enges Verhältnis wie zum Hund. Das ist bei einem Spaziergang durch den Park ebenso zu sehen wie in der Literatur. Die Deutsche Dogge ist viel zu groß für das Appartement im Roman "Der Freund" von Sigrid Nunez, die struppige Mischlingshündin hingegen viel zu klein in der Erzählung "Bonnie Propeller" von Monika Maron. Ist dem Menschen ewig denn nichts recht?
D.K. Harrell Band (USA) Aufnahme vom 18.5.2024 beim Bluesfestival Schöppingen Am Mikrofon: Tim Schauen Natürlich erinnert er an B.B. King! Der US-amerikanische Sänger und Gitarrist D.K. Harrell ist 26 Jahre alt, er hat die Statur der späten Blues-Ikone, er spielt eine halbakustische Gibson ES 355 und die Art, wie er seine Licks und Soli aus den Saiten zieht, erinnern von kehligem Ton und sparsamer Phrasierung an den großen Blues-König. Und wenn Harrell, der aus Louisiana stammt, dann noch singt, wird der Haupteinfluss auf sein Schaffen endgültig offenbar. 2023 erschien sein Debüt-Album "The Right Man on Little Village", soeben wurde er vom renommierten Label Alligator Records unter Vertrag genommen. Die Zukunft des Blues also? Abwarten, aber in der Gegenwart ist Harrell ein erstaunlich vielseitiger, auf der Bühne sehr präsenter Künstler, der - auch in Schöppingen - aus dem Stand überzeugt. Und das liegt absolut nicht an der historischen Blues-Bezugsgröße - das schafft er zusammen mit seiner Top-Band.
Zukunft des Hörens? Das Berliner "Sound and Vision Experience Lab" Von Matthias Nöther Das 2019 gestartete Projekt "Sound and Vision Experience Lab" am Staatlichen Institut für Musikforschung in Berlin entstand aus einem DFG-Projekt. Es umfasst die Konzeption und Realisierung eines Labors für die hochqualitative und interaktive Wiedergabe optoakustischer Präsentationen in 3D auf der Basis von Binauralsynthese, Schallfeldsynthese, Stereophonie und Stereoskopie. Die Präsentationen sollen wissenschaftliche Methoden und Erkenntnisse für das Publikum des Musikinstrumenten-Museums Berlin anschaulich und "anhörlich" erfahrbar machen. Im Gespräch mit dem Projektleiter Dr. Hans-Joachim Maempel wird das Vorhaben vorgestellt.
"S Läbe isch es Abentür" Der Schweizer Musiker Fai Baba Am Mikrofon: Anke Behlert Schweizerdeutsch klingt gesungen oft weicher als gesprochen: Das schweizerdeutsche Album von Faber, Sophie Hunger und Dino Brandão, die Songs der früh verstorbenen Schweizer Songwriter-Legende Mani Matter, die schweizerdeutschen Songs der Sängerin To Athena zeigen dies - oder Fabian Sigmund alias Fai Baba. Unter diesem Namen veröffentlichte der Zürcher Musiker fünf Alben in englischer Sprache und tourte in ganz Europa - inklusive zweier Auftritte beim amerikanischen Radiosender KEXP, bevor er sich 2022 mit "Veränderet" erstmals auch in seiner Muttersprache musikalisch verwirklichte und die E-Gitarre gegen die akustische tauschte. Jetzt erschien mit "fäderliecht" der Nachfolger. Auf diesem Album hat der 39-Jährige mit dem Streichquartett Amour sur Mars zusammengearbeitet, dessen Beitrag die sanfte Melancholie seiner Stücke noch, ja, unterstreicht.
Bühne frei im Studio 2 ... Ein "Best of & Rest of 2024" Mit Aufnahmen von der Insomnia Brass Band, Sisters in Jazz, dem Moritz Stahl Quintett, dem Nils Kugelmann Trio, dem Jonas Sorgenfrei Quintett und Nicole Johänntgen Moderation und Auswahl: Beate Sampson
Er sah die Welt von unten Die Lange Nacht über Hans Fallada Von Eva Pfister Regie: Stefan Hilsbecher (Wdh. v. 01./02.02.2020) Er schrieb große Romane über kleine Leute - über Arbeitslose und Gefangene, über Landarbeiter und Prostituierte, über Spieler und Trinker: Hans Fallada, einer der besten Erzähler des 20. Jahrhunderts. Die Jugend des 1893 Geborenen war geprägt von Krankheit, Drogensucht und Gefängnis. 1932 wurde er mit dem Roman "Kleiner Mann, was nun?" weltberühmt. Erst nach seinem Tod erschien 1947 sein zweites Meisterwerk "Jeder stirbt für sich allein". Rudolf Ditzen, wie der Autor mit bürgerlichem Namen hieß, kannte alle Milieus, die er schilderte, aus eigener Erfahrung, denn das Leben riss ihn immer wieder aus den vorgezeigten Wegen heraus und in die Abgründe hinein. Die "Lange Nacht" erzählt vom großen Werk und dem Leben einer zerrissenen Persönlichkeit. Fallada war arbeitsbesessen, suchtkrank und depressiv, aber auch liebevoller Familienvater und Landwirt.