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Geistliche Musik
Orlando di Lasso Ad te levavi oculos meos King's Singers John Bull Praeludium Veni [Redemptor gentium] für Cembalo, F106 107/ MB43 Pieter-Jan Belder (Cembalo) Johann Sebastian Bach Nun komm, der Heiden Heiland, BWV 62. Kantate zum 1. Advent für Soli, Chor und Orchester Sarah Wegener, Sopran Benno Schachtner, Countertenor Sebastian Kohlhepp, Tenor Thomas E. Bauer, Bass Chorus Musicus Köln Das Neue Orchester Leitung: Christoph Spering Robert Schumann Adventlied, op. 71 Carolyn Sampson, Sopran Benno Schachtner, Countertenor Werner Güra, Tenor Jonathan Sells, Bass Estonian Philharmonic Chamber Choir Helsinki Baroque Orchestra Leitung: Aapo Häkkinen
Am Sonntagmorgen
Religiöses Wort Sei ein Mensch! - Wie der Advent (noch) besser wird Von Michael Kinnen Katholische Kirche
Kalenderblatt
Vor 35 Jahren: Wolf Biermanns erstes Konzert in der DDR nach der Ausbürgerung
Essay und Diskurs
Legitimationskrise der Demokratie? Wenn Bürger sich nicht repräsentiert fühlen Die Historikerin Claudia Gatzka im Gespräch mit Thorsten Jantschek Immer weniger Menschen fühlen sich in der klassischen parlamentarischen Demokratie angemessen repräsentiert. So erhalten die Parteien an den demokratischen Rändern stärkeren Zuspruch und politische Mandatsträger werden zur Zielscheibe des Unmuts. Aber Affekte dienen in der politischen Kommunikation auch dazu, die allzu geölte Maschinerie der repräsentativen Demokratie zu stören. Oft sogar im Dienst einer Vorstellung von Demokratie, die viel näher an den Wählerinnen und Wähler sein sollte als sie es in Wirklichkeit ist und historisch war. Denn schon in der alten Bundesrepublik ließ sich das Verhältnis von Repräsentanten und Repräsentierten als "Abwesenheitsdemokratie" beschreiben. Das politische System, aber auch konkret die Abgeordneten hatten sich von den Wählerinnen und Wählern entfernt und den Kontakt überwiegend über die Medien hergestellt. Welche Rolle spielt dies alles noch im wiedervereinigten Deutschland? Wie ist es um die Kommunikation zwischen Politikerinnen und Politikern und den "normalen" Menschen bestellt? Und die Frage ist, ob der zunehmend lautstark geäußerte Unmut und das gegenwärtige Gefühl der Nicht-Repräsentation nur einen Mangel der realen Repräsentationsverhältnisse in unserer Demokratie betreffen, also etwa zu wenig Ostdeutsche im Bundestag, zu wenige aus der unteren Mittelschicht oder aus Mint-Berufsfeldern, et cetera. Oder betrifft die Stimmung, nicht angemessen repräsentiert zu werden, die Repräsentationsfähigkeit unserer Form von Demokratie insgesamt? Claudia Gatzka, Jahrgang 1985, leitet seit 2020 das Forschungsprojekt "Verborgene Stimmen der Demokratie". Sie ist Historikerin an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg, und unter vielem anderen Kolumnistin für die Zeitschrift Merkur sowie Mitherausgeberin des Archivs für Sozialgeschichte. 2019 erschien "Die Demokratie der Wähler. Stadtgesellschaft und politische Kommunikation in Italien und der Bundesrepublik 1944- 1979" und für Ende des Jahres ist das Buch "Demokratie und Diktatur" angekündigt.
Gottesdienst
Übertragung aus der Evangelischen Paulskirche in Werl Predigt: Superintendent Dr. Manuel Schilling Evangelische Kirche
Zwischentöne
Musik und Fragen zur Person Die Literaturwissenschaftlerin Marina Münkler im Gespräch mit Joachim Scholl In der frühen Neuzeit ist sie genauso zu Hause wie in der Gegenwart: Marina Münkler hat Bücher über das 16. Jahrhundert wie über die Zuwanderungsfrage im Jahr 2015 geschrieben, stilistisch fulminant, mit klarem Blick auf Politik und Gesellschaft.
Büchermarkt
Buch der Woche Ricardas Gavelis: "Vilnius Poker" Aus dem Litauischen von Claudia Sinnig (S. Fischer) Ein Beitrag von Jörg Plath Am Mikrofon: Wiebke Porombka
Forschung aktuell - KI verstehen
KI verstehen - Der Podcast über Künstliche Intelligenz im Alltag
Feature
Reihe: Wirklichkeit im Radio Die Callas - Beschreibung einer Leidenschaft (1/2) Von Claudia Wolff Regie: Barbara Entrup Mit: Brigitte Röttgers, Christa Rossenbach Ton: Christa Schaaf Produktion: SDR/NDR/WDR/SFB 1987 (Teil 2 am 29.12.2024) Die Autorin ist 17 Jahre alt, als sie zum ersten Mal diese Stimme hört - da ist es um sie geschehen. Jahrzehnte nach der berauschenden Frühinfektion will sie ihrer Leidenschaft endlich auf den Grund gehen. "Sie hat nicht Rollen gesungen, niemals, sondern auf der Rasierklinge gelebt", schrieb Ingeborg Bachmann über Maria Callas. Die legendäre Sopranistin hat das Publikum bis zum Fanatismus erregt, aber auch heftige Abneigung provoziert bei den Liebhabern eines behaglichen Musikkonsums. Einzigartig ist sie gewesen in der Verbindung von Bühnen-Präsenz, virtuoser Gesangstechnik und musikdramatischem Instinkt. Das Feature handelt vom Singen, vom Leben, vom Unglück der Callas und vom monströsen Ruhm, der ihre Kunst zu Lebzeiten eher verdunkelt hat. Claudia Wolff, geboren 1941, lebt als Autorin in Heidelberg und arbeitet vorwiegend fürs Radio. Sie ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg. 2004 erschien ihr Buch "Letzte Szenen mit den Eltern". Radiostücke: "Cosima Wagner, geborene Liszt, geschiedene von Bülow" (SDR/WDR/SFB/NDR 1998), "Im Abstammungsglück. Greise Szenen" (WDR/SWR/SFB/Deutschlandfunk 2001).
Konzertdokument der Woche
Alma Mahler "Die stille Stadt", bearbeitet für Chor a cappella von Clytus Gottwald Gustav Mahler Sinfonie Nr. 2 c-Moll "Auferstehungssinfonie" Joélle Harvey, Sopran Karen Cargill, Mezzosopran Rundfunkchor Berlin Deutsches Symphonie-Orchester Berlin Robin Ticciati, Leitung Aufnahme vom 15.11.2024 in der Berliner Philharmonie Am Mikrofon: Uwe Friedrich Zum Abschied vom Deutschen Symphonie-Orchester Berlin hat sich Chefdirigent Robin Ticciati eine ganze Reihe von Lieblingswerken ausgesucht, die er noch in Berlin aufführen möchte. Darunter befindet sich mit der Zweiten, der "Auferstehungssinfonie", auch eine der populärsten und anspruchsvollsten Sinfonien von Gustav Mahler, in der es um die großen Sinnfragen des menschlichen Daseins geht. Gleichzeitig führt das DSO seine Programmstrategie weiter, auch Werke von Komponistinnen prominent vorzustellen. In diesem Fall bleibt das Programm in der Familie, denn auch die nachmalige Gattin von Gustav Mahler stellte in ihrem Lied "Die stille Stadt" Fragen nach dem Sinn des Daseins. Wenig später sollte Mahler seiner Ehefrau Alma das Komponieren untersagen und beendete damit eine vielversprechende Karriere.