Eine freihändige Familienaufstellung
Mit der Idee einer eigenen Familie hatte der Autor längst abgeschlossen, war darauf eingestellt, sich "bindungslos" in der Welt zu verlieren. Dann wurde er mit Mitte fünfzig Vater von Luis, einem fünf Monate alten Jungen. Seine Partnerin hatte das Kind illegal eingewanderter Mexikaner in Los Angeles adoptiert, damals noch mit der Aussicht, Luis alleine großzuziehen. Mittlerweile ist eine Familie entstanden, die sich frei von biologischen Bindungen verorten kann, will und muss. Auch geographisch "bindungslos" zwischen Deutschland, den USA und Mexiko.
Von Martin Zawadzki
Redaktion: Joachim Dicks
Produktion: WDR/DLF Kultur 2020
Ende Oktober jährt sich zum 50. Mal der legendäre WM-Kampf der schwarzen US-amerikanischen Schwergewichtsboxer Muhammad Ali und George Foreman. Bertram Job erklärt in seinem Buch, weshalb der Kampf auch eine politische Dimension hatte. Thomas Jaedicke im Gespräch mit Jörg Degenhardt www.deutschlandfunkkultur.de, Nachspiel
Bei Blade oder Skate Nights treffen sich Skater an bestimmten Tagen zu gemeinsamen Fahrten. In Deutschland gab es eine solche Veranstaltung erstmals in den 90er-Jahren. Millionen Skater waren bis jetzt dabei. Einer von ihnen ist Werner Fischer. Von Thomas Wheeler www.deutschlandfunkkultur.de, Nachspiel
Siege, Niederlagen, Comebacks: Kein Triathlet war erfolgreicher als Jan Frodeno. Der Fotograf Tino Pohlmann hat ihn nach Hawaii und in Europa zu Wettkämpfen und im Training begleitet - und einen fotografischen Essay über ihn veröffentlicht. Von Stefan Osterhaus www.deutschlandfunkkultur.de, Nachspiel
Russlands Präsident Putin instrumentalisiert Geschichte, um den Ukraine-Krieg zu legitimieren, sagt Historikerin Sandra Dahlke. Vor dem Hintergrund sei es unverständlich, dass nun Gelder für die deutsch-russische Geschichtskommission wegfallen sollen. Reinhardt, Anja www.deutschlandfunk.de, Kulturfragen
Ab in den Weltraum: Mit Kim Stanley Robinsons „Marstrilogie“ nimmt sich SWR Literaturredakteurin Nina Wolf gleich drei Science-Fiction-Klassiker als Herbstlektüre vor.
Die Selbsthilfeindustrie boomt. Kein Bereich des Lebens bleibt von Ratschlägen verschont – ob es um bessere Ernährung, das ewige Leben oder die große Liebe geht. Liv Strömquist seziert in ihrem neuen Comic „Das Orakel spricht“ unsere postmoderne Suche nach Struktur und Sinn im Leben.
Rezension von Pia Masurczak
Mit „Angst vorm Fliegen“ wurde Erica Jong in den 70ern schlagartig berühmt. In Deutschland aber geriet ihr Roman etwas in Vergessenheit. Das ändert sich mit der neuen Übersetzung im Ecco Verlag, die SWR Kulturredakteurin Kristine Harthauer durch die kalten Herbstwochen tragen wird.
Lesetipp von Kristine Harthauer
Mit ihrem Essay „Pleasure“ erkundet die Autorin und Künstlerin Jovana Reisinger ihr weibliches Bedürfnis nach Luxus und Genußbefriedigung. Dabei untersucht sie auch die gesellschaftlichen Bedingungen für ein gutes Leben, die Luxus nicht immer für alle vorsehen. Ein Buch der Ausschweifung und des Hungers nach Konsum, das jedoch bei einem radikal individuellen Wohlfühl-Feminismus stehenbleibt.
Rezension von Eva Marburg