In den Feuilletons tobt ein Streit um das Erbe der DDR, ausgelöst von neuen Buchveröffentlichungen. Es geht um Westdominanz, Ostidentität und Ostalgie. Dabei überrascht die Hitzigkeit der Diskussion. Schließlich liegt der Mauerfall mehr als 30 Jahre zurück. Wie ist diese Emotionalität zu erklären? Ist die DDR-Geschichte noch immer nicht ausreichend aufgearbeitet? Und: Wie steht es tatsächlich um das Verhältnis zwischen West und Ost in Deutschland? Doris Maull diskutiert mit Liane Bednarz – Publizistin; Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk – Historiker; Prof. Dr. Dirk Oschmann – Germanist an der Uni Leipzig und Buchautor
Ob "Bunte", "mare" oder "Gartenfreund", "TV Today", "Titanic" oder das "Messer-Magazin" - auf dem Zeitschriftenmarkt ist für jeden Geschmack etwas dabei. Doch das ändert sich, denn die Absatzzahlen sinken dramatisch. Vor allem junge Menschen greifen nur noch selten zum Heft. Aktuell stehen zahlreiche Titel des ehemaligen Verlags Gruner+Jahr vor dem Aus und auch der Burda-Verlag stellt sieben Magazine ein. Ist die Zeitschrift also am Ende? Welche Formate können im digitalen Medienwandel noch bestehen? Norbert Lang diskutiert mit Dr. Jürgen Althans - freier Unternehmensberater und Business Coach, Hamburg; Prof. Dr. Margreth Lünenborg - Medienwissenschaftlerin FU Berlin; Prof. Dr. M. Bjørn von Rimscha - Medieonökonom, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die deutsche Revolution von 1848/49 galt lange als eine Geschichte des Scheiterns. Die Revolutionäre erreichten ihre Ziele nicht, deshalb wurde ihr Kampf für Grund- und Freiheitsrechte verdrängt und vergessen. Heute feiern wir die hunderttausenden Frauen und Männer, die im Februar 1848 in Europa auf die Barrikaden gingen, als Pioniere unserer modernen Demokratie. Was also hat 1848 bewirkt? Und was hat das Datum mit uns heute zu tun? Müssen wir in Zeiten, in denen Demokratien weltweit unter Druck geraten, entschlossener darin sein, unsere Freiheit zu schützen? Gregor Papsch diskutiert mit Dr. Alexandra Bleyer – Historikerin und freie Autorin, Seeboden/Österreich; Dr. Jörg Bong – Publizist und Schriftsteller, Frankfurt; Prof. em. Dr. Wolfram Siemann – Historiker, München
Warum ist Grillen so ein Männerritual, dabei kulinarisch eher schief angesehen? Warum backen auf einmal alle ihr eigenes Brot? Und warum vertreten wir oft so dogmatisch, was wir essen – und erst recht, was nicht? Klar ist: Die Art und Weise, wie wir unsere Nahrung zubereiten, ist identitätsstiftend, oder wie es der Philosoph Leon Joskowitz formuliert: „Das Kochen hat uns zum Menschen gemacht.“ Der Mensch, das kochende Tier, die Küche als Wiege der Menschheit: Wie verändern sich kulinarische Vorlieben? Und was verraten sie über uns selbst? Bernd Lechler diskutiert mit Simone Graff – Verlegerin; Leon Joskowitz –
Philosoph und Autor; Lena Thyra Meyer – Küchenmeisterin und Ökotrophologin
Grundschüler, die nicht richtig lesen können; Menschen, die wegen möglicher Impfschäden vor Gericht ziehen; ein Gesundheitsminister, der rund um die Uhr von Personenschützern bewacht werden muss: Die Corona-Pandemie ist zwar offiziell vorbei, ihre Spuren sind aber nach wie vor sichtbar. Während eine vom Virus gezeichnete Gesellschaft versucht, nach vorne zu schauen, die Strapazen von Schulschließungen und Kontaktverboten hinter sich zu lassen, gibt es gleichzeitig das Bedürfnis nach einer Aufarbeitung der Corona-Politik: Wie gut hat das Krisenmanagement funktioniert? Wer hat welche Fehler gemacht? Und wie bereiten wir uns auf ähnliche Bedrohungen besser vor? Michael Risel diskutiert mit Dr. Christina Berndt – Wissenschaftsjournalistin, Süddeutsche Zeitung; Prof. Dr. Armin Grau – Bundestagsabgeordneter „Bündnis 90/Die Grünen“; Prof. Dr. Alexander Kekulé – Virologe und Epidemiologe; Dr. René Schlott – Historiker und Publizist, Berlin
Das bürgerliche Recht, die Hälfte unserer Fremdwörter, das Imperium, das in ferner Zukunft bei „Star wars“ zurückschlägt, das Capitol in Washington – keine Zivilisation hat die Gegenwart so geprägt wie die Römische. Aber vielleicht war das alte Rom sogar lehrreicher, als wir bisher vermutet haben. Schon vor 2000 Jahren gab es soziale Spannungen, brutale Machtkämpfe, Debatten um Queerness, Umweltprobleme, Pandemien. Was zeigt der neue Blick von Archäologen und Historikern auf das Jahrhundert von Kaiser Augustus, über Nero bis zum Untergang von Pompeji? Alexander Wasner diskutiert mit Dr. Alexander Bätz –Althistoriker, Universität Konstanz; Prof. Dr. Alexandra W. Busch – Generaldirektorin des Leibniz-Zentrums für Archäologie, Mainz; Dr. Gabriel Zuchtriegel – Direktor des Archäologischen Parks Pompeji
Der Westen erhofft sich viel und fürchtet noch mehr von seiner zunehmenden militärischen Unterstützung der Ukraine. Wird die angekündigte Frühjahrsoffensive den Aggressor Russland an den Verhandlungstisch zwingen? Oder wird der Krieg weiter eskalieren, auch weil Putin um seine Macht fürchten muss? Droht dem Westen immer mehr in den Konflikt hineingezogen zu werden? Claus Heinrich diskutiert mit Katja Gloger – Publizistin und Russlandexpertin, Berlin; Dr. habil. Markus Kaim – Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin; Prof. Dr. Johannes Varwick – Politikwissenschaftler Uni Halle-Wittenberg
Die Augen schließen, ganz zu sich kommen – und alles wird gut. Meditation gilt als modernes Wundermittel – wer sie praktiziert ist nicht nur hip, sondern lebt gesünder, zufriedener und länger, das versprechen Yoga-Lehrer, Heilpraktiker und Krankenkassen. Was stimmt davon und was ist Hokuspokus? Und was hat Meditation mit Religion zu tun? Marion Theis diskutiert mit Prof. Dr. Gregor Hasler – Psychiater, Resilienz-Forscher; Dr. Ulrich Ott, – Psychologe, Meditations-Forscher; Doris Zölls – Theologin, Zen-Meisterin
Wochenlang hat Wirtschaftsminister Robert Habeck an seinem Staatssekretär Patrick Graichen festgehalten, trotz aller Kritik. Jetzt muss Graichen doch gehen. Nach der Affäre um die Deutsche-Energie-Agentur DENA soll er in weiteren Fällen gegen Compliance-Richtlinien verstoßen haben. „Es ist der eine Fehler zu viel“, so Habeck. Was in der Öffentlichkeit bleibt, ist der Eindruck von Filz, Arroganz und fehlendem politischen Gespür. Welcher Schaden bleibt vom Fall Graichen – für die Grünen, für die Energiewende, für die Demokratie? Thomas Ihm diskutiert mit Ulrike Herrmann - Wirtschaftsredakteurin „taz“, Berlin, Ewald König - österreichischer Journalist, Berlin, Prof. Dr. Wolfgang Merkel - Politikwissenschaftler, Wissenschaftszentrum Berlin
Der Klima-Kollaps, ein dritter Weltkrieg, die Angst vor Blackouts, vor der Geldentwertung oder die Furcht vor dem nächsten Killer-Virus. Selten gab es gleichzeitig so viele existentielle Bedrohungen. Steht die Welt tatsächlich am Abgrund oder treiben uns die apokalyptischen Szenarien in eine Art kollektive Hysterie? Der Weltuntergang wurde in der Geschichte schon häufig beschworen und angekündigt. Lässt sich daraus lernen, und wie können wir als Einzelne und als Gesellschaft konstruktiv mit der Angst umgehen? Bernd Lechler diskutiert mit Prof. Dr. Gerrit Schenk - Historiker, TU Darmstadt, Bernd Ulrich - Journalist und stellvertretender Chefredakteur der ZEIT, Prof. Dr. Maren Urner - Autorin und Neurowissenschaftlerin