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Hörspiele

27.05.12 21:00 Uhr Bayern 2

Joseph Roth: Das Spinnennetz (1/2) - 27.05.2012

Joseph Roths erster Roman Das Spinnennetz beschreibt den unaufhaltsamen Aufstieg der Faschisten im Deutschland der 20er Jahre. Als enttäuschter Kriegsheimkehrer findet sich der ehemalige Leutnant Theodor Lohse nicht mehr zurecht. Zerbrochen sind seine Träume vom militärischen Triumph und seine Hoffnungen auf eine herausragende gesellschaftliche Bedeutung. Stattdessen lebt er in ärmlichen Verhältnissen als Jurastudent und Hauslehrer bei einem reichen jüdischen Juwelier in Berlin. Sein Ehrgeiz treibt ihn schnell in die Arme einer rechtsradikalen Geheimorganisation, für die er zunächst als einer von vielen Spitzeln arbeitet. Endlich wieder einer klaren Führung verpflichtet, geht er über Leichen, um seine Aufgaben zu erfüllen, übereifrig, getrieben von der Angst vor der eigenen Unzulänglichkeit und Kleinheit. Morde und militärische Kameradschaftlichkeit, Denunziation, ideologiefreies Kalkül und Paktieren mit politischen Gegnern sowie die Heirat in den deutschen Adel verschaffen ihm in der

29.06.12 00:00 Uhr Bayern 2

Thomas Meinecke/Michaela Melián/David Moufang: Konvent - 29.06.2012

Als textliches Ausgangsmaterial dienen die Protokolle eines Schriftstellertreffens aus dem Jahr 1964 im Literarischen Colloquium Westberlin, bei dem sich sechzehn jüngere Autoren mit arrivierteren, älteren Autoren darüber austauschten, welche erzählenden Formen ihnen als aktuell bzw. noch praktikabel erschienen. 'Konvent' lotet aus, was sich auch jenseits von herkömmlicher Syntax / Narrativität, als Geflecht, Textur, einen politischen Anspruch transportieren kann: in der sonisch generierten, visuell projizierten und verbal modulierten Erzählung. / Text: Thomas Meinecke / Komposition: David Moufang / Bilder und Projektionen: Michaela Melián / BR/intermedium 2 2002

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23.06.12 16:04 Uhr SWR 2

Das Mädchen, das Löwen sah

Abela gehört zum stolzen Stamm der Massai-Krieger. Sie leben in der Savanne von Kenia und Tansania und tragen rotkarierte Tücher um den Leib. Die rote Farbe soll die Löwen erschrecken, die im hüfthohen, löwenfarbigen Steppengras lauern. Abela hat vor den Löwen keine Angst. Aber sie ist traurig und verstört, denn ihre Mutter ist todkrank. Ihr Vater ist schon gestorben. Was das für eine Krankheit ist, die das halbe Dorf dahinrafft, weiß sie nicht. Sie weiß nur, dass sie einen Weg finden muss, um von Afrika nach Europa zu kommen. Doch ihr Onkel, der in England lebt, ist leider kein guter Mensch; deshalb wird das Abenteuer für Abela schon bald zu einem Albtraum.

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15.06.12 00:00 Uhr Bayern 2

Georg Büchner: Dantons Tod - 15.06.2012

Ein Ausschnitt aus der Spätphase der Französischen Revolution - zehn Tage im März und April 1794 - in der sie in Diktatur und blutigen Despotismus umzuschlagen beginnt. Büchner selbst beurteilt die Vorgänge nicht unmittelbar. In der Gestalt Dantons schlägt sich jedoch seine Skepsis gegenüber dem Ideal des autonom handelnden Individuums nieder. Sein Protagonist bezeichnet die Geschichte als fatalistischen Prozess, der zu immer neuen Leiden führt und der scheinbar vorherbestimmt verläuft. "Puppen sind wir, von unbekannten Mächten am Draht gezogen." Das Drama entstand 1835, während Büchner wegen der Veröffentlichung seines Revolutionsaufrufes "Der hessische Landbote" steckbrieflich gesucht war. Unmittelbar nach Abschluss des Manuskripts konnte er nur durch schnelle Flucht der Verhaftung entgehen. / Mit Fritz Kortner, Elfriede Kuzmany, Bruno Hübner, Peter Lühr, Marianne Kehlau u.a. / Bearbeitung: Arnold Weiß-Rüthd / Komposition: Mark Lothar / Regie: Walter Ohm / BR 1948

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10.06.12 15:00 Uhr Bayern 2

Georg Glasl / Sabine Reithmaier: Der Zitherspieler - 11.06.2012

Mit Mit Rainer Bock / Zither: Georg Glasl / Komposition: Georg Glasl/Peter Kiesewetter / Realisation: Georg Glasl/Arash Safaian/Cornel Franz / BR 2012 / Länge: 51'35 // Am 8. November 1939 versucht Georg Elser einen Anschlag auf Hitler, Göring und Goebbels. // Elser wird auf der Flucht festgenommen und am 9. April 1945 im KZ Dachau mit einem Genickschuss ermordet. Seine Familie erfährt nichts, erst 1950 wird er für tot erklärt. Elsers mutige Tat wurde erst verurteilt, dann jahrelang nicht verhandelt; sie wurde geleugnet, uminterpretiert und erst spät anerkannt. Da Elser sich weder in Briefen noch Tagebüchern zu seiner Tat geäußert hat, stützt sich das kollektive Gedächtnis auf nachträgliche Erinnerungen von Zeitzeugen, die erst Jahrzehnte später befragt wurden, und auf die Verhörprotokolle der Gestapo: Quellen, die zwar vorgeben, das zu berichten, was gewesen ist, die aber wenig Rückschlüsse auf die historische Figur zulassen und möglicherweise Verfälschungen enthalten. Wie im Leben bl

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01.06.12 00:00 Uhr Bayern 2

Nikolai Vogel: Nach der Grenze - 03.06.2012

Grenzgänge in Zeiten ohne Grenze. Zusammen mit der Malerin Silke Markefka suchte Nikolai Vogel zwischen Juli 2008 und Juli 2009 ehemalige Grenzposten zwischen Deutschland und seinen neun Nachbarländern auf. Zwanzig Jahre nach dem Schengener Abkommen, in dem mehrere europäische Staaten die Aufgabe der Grenzkontrolle beschlossen haben, erforscht Vogel Stimmung, Atmosphäre und persönliche Wahrnehmung dieser Orte. Der Grenzverkehr, die Grenzkontrolle, der Grenzübergang sind prägende Eindrücke unserer Kindheit. Jenseits der Grenzen begann das andere Land, der Urlaub, oft eine andere Sprache und andere Währung. Was sind sie heute? Lebendige Orte, Orte des Nirgendwo, verlassene Plätze, Niemandsland? Sie verschwinden nach und nach, werden zurückgebaut oder verwahrlosen einfach, werden Ruinen. Überkommene Symbole für den Territorialstaat. Vogel hat mit verschiedensten analogen Aufzeichnungsgeräten die Grenzsituation akustisch festgehalten und seine Eindrücke in einem assoziativen Text beschrieb

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28.05.12 21:00 Uhr Bayern 2

Joseph Roth: Das Spinnennetz (2/2) - 28.05.2012

Joseph Roths erster Roman "Das Spinnennetz" beschreibt den unaufhaltsamen Aufstieg der Faschisten im Deutschland der 20er Jahre. Als enttäuschter Kriegsheimkehrer findet sich der ehemalige Leutnant Theodor Lohse nicht mehr zurecht. Zerbrochen sind seine Träume vom militärischen Triumph und seine Hoffnungen auf eine herausragende gesellschaftliche Bedeutung. Stattdessen lebt er in ärmlichen Verhältnissen als Jurastudent und Hauslehrer bei einem reichen jüdischen Juwelier in Berlin. Sein Ehrgeiz treibt ihn schnell in die Arme einer rechtsradikalen Geheimorganisation, für die er zunächst als einer von vielen Spitzeln arbeitet. Endlich wieder einer klaren Führung verpflichtet, geht er über Leichen, um seine Aufgaben zu erfüllen, übereifrig, getrieben von der Angst vor der eigenen Unzulänglichkeit und Kleinheit. Morde und militärische Kameradschaftlichkeit, Denunziation, ideologiefreies Kalkül und Paktieren mit politischen Gegnern sowie die Heirat in den deutschen Adel verschaffen ihm in de

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22.05.12 19:20 Uhr SWR 2

Tabor Süden und die verschwundene Souffleuse

Das Verschwinden der Souffleuse Marianne Zwirn führte mich in eine Welt aus Stille und Einsamkeit. Doch diese Welt erschien mir nicht bedrückend oder bedrohlich, sie war geprägt von einer Form von Ausschließlichkeit, die den Menschen, der diese Welt erschaffen hatte, als vollkommenen Einzeln-Geher beschrieb - jemand mit unbestechlichen Schritten, ohne Kompromisse im Leben und Lieben. Dessen alltägliche Entscheidungen oftmals radikal und unverständlich wirken mögen und die doch einer tiefen Herzensklarheit entspringen. Wenn jemand Einzel-Geher versteht, dann ist es Tabor Süden, und er weiß, dass solche Menschen nicht gefunden werden wollen.

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15.05.12 19:20 Uhr SWR 2

Tabor Süden und der verschwundene Stammgast

Ein Mann fährt regelmäßig im immer selben Taxi mit, zweimal die Woche, Stunde um Stunde. Er lässt sich durch die Stadt kutschieren und schweigt. An den seltsamsten Orten steigt er kurz aus. Eines Tages bleibt er weg. Wie vom Erdboden verschluckt. Tabor Süden soll ihn finden. Er weiß, dass es nur gelingen kann, wenn er das System erkennt, das den scheinbar willkürlichen Taxifahrten zugrunde liegt.

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11.05.12 00:00 Uhr Bayern 2

Thomas Harlan: Veit - 17.05.2012

Der an seinen Vater, den Filmemacher Veit Harlan (Jud Süß) gerichtete Monolog, setzt sich in direkter Weise mit der Rolle seines Vaters im NS-Regime und der Frage der persönlichen Schuld auseinander. Bis zu seinem Tod am 16. Oktober 2010 in Berchtesgaden arbeitete der Schriftsteller und Filmemacher Thomas Harlan an seinem letzten Text mit dem Titel 'Veit'. "Sage, Vater, sage nicht, es könne niemand die Verantwortung für die Taten eines Dritten übernehmen, der selbst keine Verantwortung für seine Taten zu haben denkt. Es kann." Thomas Harlans Veit ist ein Vermächtnis. Nicht allein sein Leben betreffend. Unser aller. Harlan legt den Finger tief in die deutsche Wunde, es gibt längst kein Entkommen mehr. / Mit Thomas Thieme / Regie: Bernhard Jugel / BR 2011

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08.05.12 19:20 Uhr SWR 2

Tabor Süden und der verschwundene Hausierer

Am Anfang der Suche nach einem Menschen betreten wir ein Haus aus Lügen. Aus Furcht, sich selbst zu belasten, oder aus Scham, unterschlagen Angehörige wesentliche Auskünfte und vertuschen Dinge, die ihrer Meinung nach ein schlechtes Licht auf die Familie werfen könnten. Wahrscheinlich haben sie Recht. Aber ich bin kein Richter, ich urteile nicht über private Verfehlungen, ich suche nach brauchbaren Hinweisen auf den Verbleib einer verschwundenen Person." Tabor Süden, in der Detektei Liebergesell für Vermissungen zuständig, hat einen neuen Fall. Der Hausierer Kurt Adamek ist verschwunden und es ist erstaunlich, dass ihn überhaupt jemand vermisst.

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