- Literatur - "Die Freuden der Pflicht" lautet das Aufsatzthema in der Deutschstunde. Siggi Jepsen sitzt über seinem Heft und schreibt - nichts. Wo soll er beginnen? Sein Vater fällt ihm ein, der als Polizeiwachtmeister pflichtbewusst alle Vorschriften durchsetzte. Vor und nach 1933. Als ein Malverbot gegen den Maler Nansen verhängt wurde, konfiszierte er sogar weiße Leinwände. Für Siggi wird der Aufsatz zum Lebensbericht, zur Auseinandersetzung mit sich und der Vätergeneration.
Nicht nur die SWR-Redakteure Filz und Lissek interessieren sich für Hitlers angebliches Weiterleben. Wo immer sie recherchieren, ein US-Fernsehteam war schon vor ihnen da. Wer sind diese Leute? Und was wollen sie? Da meldet sich ein Mann, der reden will ...
Hitler lebt. Und ist nicht totzukriegen. Ein 128-jähriger Argentinier, der behauptet Hitler zu sein, bringt die SWR-Redakteure Filz und Lissek auf die Spur einer der größten Verschwörungstheorien. Können die beiden Journalisten den Irrsinn aufdröseln?
History Fiction · Der Hochseedampfer "Roter Stern", das Schiff der Utopie, schwimmt zwischen Russland und Amerika. Eine Arche, deren Reise in den zwanziger Jahren beginnt und in der Gegenwart endet, mit ihrem Untergang. Von nun an läuft die Geschichte rückwärts. Wladimir ist der sowjetische Schauspieler auf dem Weg nach Hollywood. In Briefen an seine Frau Lilina will er seine Reise schildern. Doch das Bordgeschehen verliert seine Konturen, je mehr er sich in den Gängen des Schiffs verirrt. | Von Simone Schneider | Mit Uli Matthes, Michael König, Krista Posch, Gustl Halenke, Traudl Haas, Gunter Berger, Joachim Höppner, Detlef Kügow, Hans Wyprächtiger, Lorenz Meyboden, Jan Eberwein | Regie: Ulrich Gerhardt | BR//SFB 1992
Weinberg ist einer von 50.000 Menschen, die sich qualifiziert haben, den neuen Planeten "Terra II" zu besiedeln. Doch als er dort ankommt, steht er nicht auf der Einreiseliste. Um trotzdem Teil dieser auf Wissenschaft basierenden Gesellschaft sein zu dürfen, muss er eine nicht enden wollende Reihe an psychologischen Tests absolvieren. Dies geht so weit, dass er bald selbst nicht mehr weiß, was Test ist, und was Wirklichkeit. Als er endlich alle Tests absolviert hat und glaubt, nun mit dem eigentlichen Leben beginnen zu können, erfährt er, dass die Tests bereits sein Leben waren. Mit Hubert Suschka, Berthold Toetzke, Ulrich von Dobschütz, Peter Niemeyer, Heidemarie Rohweder, Heta Mantscheff, Hedi Kriegeskotte, Gabriele Rolle, Doris Buchrucker, Gert Tellkampf, Johanna Bucher, Walter Prüssing, Heiner Kollhoff, Herbert Fritsch, Dietrich Hollinderbäumer, Konrad Materna, Hans Schenker | von Hermann Ebeling | Regie: Andreas Weber-Schäfer | tec
"vogelherd. mikrobucolica", so heißt einer der geheimnisvollsten und zugleich konkretesten Gedichtzyklen von Thomas Kling. Ein "Vogelherd" ist eine Fangvorrichtung für Vögel, auch für Singvögel - seit alters her ein Bild für den Dichter selbst. Thomas Kling, der 2005 im Alter von 48 Jahren starb, war ein Dichter, der - ungewöhnlich für einen Lyriker - für seine Arbeiten sehr viel recherchierte: am Schreibtisch, aber auch auf Reisen. Auf der Raketenstation, einer umgebauten ehemaligen NATO-Raketenbasis auf dem renaturalisierten Gelände der Museumsinsel Hombroich, wo Kling die letzten 15 Lebensjahre verbrachte, befindet sich sein umfangreicher Nachlass: seine Bibliothek, Manuskripte, Entwürfe, Notizbücher sowie eine akustische Sammlung mit zahlreichen Mitschnitten seiner grandiosen Liveauftritte.
Wenn aus einer normalen Schulklasse eine i-Klasse, eine Inklusionsklasse wird, ist es normal, dass alles anders wird. Vincent leidet unter angeborener Gelenksteife und hat noch ein paar andere Handicaps auf Lager. Seit diesem Schuljahr besucht er eine Regelschule, wo sich Lehrer und Kinder alle Mühe mit der Inklusion geben. Jedes Kind war schon einmal Pate für Vincent, jedes Kind - außer Hannes.
Doch eines Tages erwischt es auch Hannes und er darf für eine Woche Vincents Pate sein. Anfangs sieht Hannes in Vincent nur die Behinderung. Doch dann entdeckt er an Vincent auch andere Seiten, einen total unbehinderten Humor zum Beispiel. Fast sieht es so aus, als könnten sie ziemlich gute Freunde werden.
-Mockumentary- "Aber wie find ich das raus? Ich mein.. wer ich bin, um dann zu wissen, wo mein Platz ist?" Biff, Sohn des Handlungsreisenden Willy Loman, jagt von einem Berater zum nächsten Life-Coach, um der Abwärtsspirale des Loman-Lebens zu entfliehen. // Von Philipp Hauß / WDR 2015
-Sci-Fi-Satire- Kapitän van Toch entdeckt auf einer Südsee-Insel intelligente Riesenmolche, die er zivilisiert und für das Perlenfischen nutzt. Nach seinem Tod sehen seine Geschäftspartner in den Tieren ein großes Geschäft. Als die Molche ihre Ausbeutung erkennen, rebellieren sie und beginnen einen Krieg um die Weltherrschaft. // Von Karel Capek / DDR 1981
"Das Drama auf der Jagd" schrieb C?echov als 24-Jähriger: Ein Untersuchungsrichter erscheint in einer Zeitungsredaktion und bringt ein Manuskript. Das Sujet: Liebe und Mord; der Ort der Handlung: ein heruntergekommenes russisches Gut; die Protagonisten: ein attraktiver Untersuchungsrichter, ein verlotterter Graf, ein verwitweter Verwalter und eine aufstrebende junge Försterstochter. Mit: Martin Feifel, Jens Wawrczeck, Bernhard Schütz, Traugott Buhre, Bibiana Beglau, Susana Fernandes-Genebra, Matthias Habich, Ingo Hülsmann, Philipp Otto, Walter Renneisen, Katja Danowski, Julika Eisinger | Musik: Thomas Leboeg | Hörspielbearbeitung und Regie: Beate Andres | Produktion: SWR 2004
Der Dichter Nástio Mosquito verleiht seinen Aussagen gerne die richtige Betonung. Er verwandelt Satzstücke und -zeichen in Rhythmen von bedrängender Intensität. Angelehnt an Ästhetiken schwarzer Musikkulturen wie Hip-Hop, Funk und Trap widmet er sich den Folgen von Rassifizierung und Ausgrenzung, beschwört zugleich eine Gesellschaft der Fürsorge. Sprache wird so zum Werkzeug der (Selbst-)Ermächtigung und Solidarität. Sein Hörstück zeigt die Reise eines gefallenen Predigers und ehemaligen Politikers, der sich die Welt der Privilegierten zu eigen macht.