Doku-Hörspiel von Gesine Schmidt I Wie vollzog sich das Aussortieren jüdischer Mitbürger aus dem Alltag einer deutschen Stadt? Welche Rolle spielte die unmittelbare Umgebung bei der Umsetzung der nationalsozialistischen Ideologie und Gesetzgebung? Wie verhielten sich regionale Politik, Verwaltung, Sparkassen und die zuständigen "Ordnungshüter"? Welche Interessen spielten bei der fortschreitenden Entrechtung der jüdischen Bevölkerung eine Rolle? Auf welche Weise versuchten sich die Opfer bis zuletzt den immer drastischeren Zumutungen zu erwehren? Und: wer waren die Profiteure, die Nutznießer dieser "Arisierung"? Die vielfach ausgezeichnete, stets dokumentarisch arbeitende Autorin und Dramaturgin Gesine Schmidt hat all dies am Beispiel der niedersächsischen Stadt Göttingen untersucht. Aus Tausenden Seiten von Akten, Protokollen, Zeitzeugenberichten verdichtet Schmidt ein Gerüst, eine Methodik, ein Narrativ...
Die Gebrüder Grimm haben in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ihre Märchen veröffentlicht, auch in den Mundarten Rhein- und Moselfränkisch. Da kam umserem Kollegen aus der Sportredaktion, Thomas Wollscheid eine Idee.
•Lesung• Wie geht man mit den Deutschen um, die man besiegt und befreit? Ein Leitfaden des Foreign Office, der die britischen Soldaten vorbereiten soll auf ihre Mission und das, was sie erwartet. // Von Milo Rau / WDR 2015 / www.hoerspiel.wdr.de
•Making Of• Wie vom Krieg erzählen? Im Gespräch mit dem Autor Steffen Kopetzky und Hauptakteuren seines mehrteiligen Hörspiels zum Kriegsende 1945. // Von Susanne Krings / WDR 2020 / www.hoerspiel.wdr.de
Hörspiel nach dem gleichnamigen Theaterstück von Falk Richter I Paul Niemand, Mustermann der Beratungsbranche, hat als Unternehmensberater ein Leben lang Konzepte zur Leistungsoptimierung von Betrieben ausgearbeitet und die Entlassung von Mitarbeitern verantwortet. Jetzt ist er zwischen 40 und 50, ausgebrannt und kann dem Druck der Arbeit nicht mehr Stand halten. Karl Sonnenschein und Aurelius Glasenapp, seine juengeren Kollegen, erklaeren die Beraterphilosophie und die Methoden, der innerlichen Veroedung durch die Arbeit entgegen zu wirken. Waehrend Niemand in Erinnerungen eine Antwort auf seine Verunsicherung zu finden sucht, bewerten sie seine Leistung negativ. Aber sogar Glasenapp, der juengste der drei, muss sich fragen, warum und fuer wen sie ihre Welt erschaffen. Mit Bildern der Erstarrung, der Kaelte, des Festgefrorenseins beschreibt Falk Richter im zweiten Stueck seines Zyklus "Das System" den Zustand unserer Kultur.
Fred, Sohn eines Industriellen, soll den Vater durch eine Geldheirat vor der Pleite retten. Lila, die Tochter eines Musikers, der jetzt als Firmen-Hausmeister arbeitet, sorgt sich um den erkrankten Vater. Sie wird umworben von dem Assistenten des Chefs. Mit dessen Zustimmung und in eigenem Interesse will er dem Sohn die Freundin ausspannen.
Mit schonungsloser Genauigkeit erzählt Annie Ernaux von ihrer ersten sexuellen Begegnung – von Macht, Ohnmacht und Unterwerfung. | Aus dem Französischen von Sonja Finck | Mit: Hedi Kriegeskotte, Anna Drexler, Peer Oscar Musinowski und Andrea Hörnke-Trieß | Hörspielbearbeitung und Regie: Irene Schuck | Produktion: SWR 2020 - Ursendung
Die 1937 in München gebaute Mustersiedlung Föhrenwald hat eine wechselvolle Geschichte, die sich in der Benennung ihrer Straßen und Plätze abbildet: der Adolf-Hitler-Platz wurde zum Independence Place, dann zum Kolping-Platz. Die Siedlung diente als geschlossenes Lager für Zwangsarbeiter, nach dem Zweiten Weltkrieg als Auffanglager für Displaced Persons - europäische, meist polnische Juden, Überlebende des Holocaust, die als heimatlose Ausländer auf eine Ausreise nach Israel oder Amerika hofften. Erst ab 1955 zogen in Föhrenwald freiwillige Bewohner ein, kinderreiche Familien und Heimatvertriebene, die sich Siedler nannten. // Mit Philip Götz, Leonie Hofmann, Gabriel Hecker, Marion Breckwoldt, Peter Brombacher, Eva Gosciejewicz, Hans Kremer, Anna Barbara Kurek, Stefan Merki, Stefan Zinner / Komposition: Michaela Melián, Carl Oesterhelt / Realisation: Komposition: Michaela Melián / BR/kunstraum muenchen 2005
Da war dieses Geräusch. Es erinnert ihn – an die Front, die sich drohend weiter vorschob, seiner Heimatstadt entgegen, an die Flucht davor, noch als Kind. Wenner dieses Geräusch wieder hört - und sei es Jahrzehnte später - dann der Krieg und das ihm eigene Grauen wieder da... Regie bei diesem Hörspiel von Christoph Buggert führte das preisgekrönte Autorenduo "Liquid Penguin Ensemble".
•Zukunftsvision• Die Zukunftsforscher George Friedman und Karlheinz Steinmüller stellen Thesen für ein Kriegsszenario der Zukunft auf. Flankiert werden die von den Visionen des Autors Stanislaw Lem. Es entsteht eine Weltkriegsgeschichte, die morgen schon wahr sein könnte. // Von David Zane Mairowitz / Regie: David Zane Mairowitz und Malgorzata Zerwe / WDR 2015 / www.hoerspiel.wdr.de