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Hörspiele

26.10.12 00:00 Uhr Bayern 2

Alexander Kluge: Chronik der Gefühle - Massensterben in Venedig - 26.10.2012

Es geht um Einzelkämpfer und ihren "Hunger nach Sinn". Wie entsteht Sinn? Laut Alexander Kluge nicht durch homogenisierte Nachrichten, sondern durch vermischte. Nicht durch Spannungsdramaturgien und durchgehende Handlungen, sondern durch eine "Auffächerung der Dramaturgien", der Mischung von "Facts & Fakes" (Titel einer Fernsehsendung Kluges) und der Produktion von "Erfahrungshorizonten" für das "Vorstellungsvermögen". Realismus ist für Kluge die Kenntnis von Zusammenhängen. Der Gebrauchswert ist eine "spielerische Kommunikation" im "wirklichen Medium der Erfahrung", dem Publikum. Eine Armada erstklassiger Individualisten in einer Zeit kollektiver Kämpfe. Man wird am besten für seine Tugenden bestraft. Ein Mann vom Verfassungsschutz schießt einem Minister in die Backe um auf Sicherheitslücken aufmerksam zu machen, Altersheim-Bewohner werden in Venedig zu Geiselnehmern und liefern sich einen Showdown mit der Polizei, eine reiche Frau flieht vor dem Dritten Reich über Paris nach New York

19.10.12 21:03 Uhr Bayern 2

Ergo Phizmiz: Conversations with Birds - 19.10.2012

"If you want to learn to fly, first learn to whistle" - Conversations with Birds ist ein ornithologisches Mosaik über Klang und Sprache der Vögel als Tor zur Freiheit. Darüber, wie die Begegnung mit den Tieren, die fliegen können, Welten in Bewegung bringen und darüber wie in der Sehnsucht nach dem Fliegen immer schon seine Unmöglichkeit spürbar ist. Eine Vogelschar geht auf die Suche nach dem Geheimnis des Windes und wird dabei 13 wie der Wetterhahn 13 Opfer ihres fatalen Unterfangens. Der Autor Ergo Phizmiz erzählt von seinen Gesprächen mit einem verkrüppelten Wellensittich und, wie er in der Begegnung mit dem Vater des polnischen Schriftstellers Bruno Schulz die Sprache der Vögel erlernte. Für den britischen Maler Edward Lear (1812-88) und den amerikanischen Künstler Joseph Cornell (1903-72) werden Vögel Zentralgestalten ihres Werkes. Deren Verschwinden entlässt sie in eine traurige Einsamkeit. In der Oper "The Mourning Show" (wörtlich übersetzt: Die Trauer Show) entwickelt Phizmi

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16.10.12 23:00 Uhr ARD Radio Tatort

Vorahnung

(Aus Jugendschutzgründen nur von 20:00-06:00 Uhr zu hören) Nebes Kollege Schmoll, Hauptkommissar wie er, aber ihm untergeordnet, hat sich was einfallen lassen, um aufzufallen. Er bemängelte die mangelnde Öffentlichkeitsarbeit der Polizei und führte eine Art Bürger-Sprechstunde zur Prävention ein, jeweils Donnerstags. Und dann kommen sie, die notorischen Denunzianten, die sich über potentielle Gefahren missliebiger Nachbarn auslassen und eben Rentner, die was gefunden haben. "Das haben wir nun davon. Leute, deren Leben nicht ganz ausgefüllt ist, suchen uns auf", denkt Nebe, der nun schon ein Jahr in Rotenburg an der Fulda weilt, als ein Rentner eine billige, demolierte Puppe bei der Polizei abgibt. Es folgen zwei weitere. Geschändete Puppen als Ersatz für Leichen 13 Langeweile pur für Nebe. Die Dunkelziffer nicht aufgeklärter Morde ist gleich Null. Und doch legt sich so etwas wie eine leise Vorahnung über die Region...

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13.10.12 15:05 Uhr Bayern 2

Thomas Harlan: Rosa - Die Reise nach Kulmhof (2/2) - 13.10.2012

In den sechziger Jahren stieß Thomas Harlan bei Recherchen über Kriegsverbrechen auf Gerüchte über das Dorf Kulmhof, an dem die Deutschen die Technologie des Massenmords erprobten. Sein 2000 erschienener Debütroman "Rosa"ist das Gegenteil einer Bilanz und alles andere als ein Fazit. Der zeitliche Rahmen erstreckt sich von 1942 bis 1993. Virtuos spielt Thomas Harlan darin mit verschiedenen Erzählebenen. Dokumente, Briefe, Phonoaufnahmen, Berichte und Verhörprotokolle geben in atemlosem Stakkato ungeheuerliche Geschehnisse preis. Eine Lichtung bei Kulmhof in Polen. Aus der schneeverwehten Ebene wölbt sich das Dach eines Erdhauses, ein Pferd ohne Schweif ist an den rauchenden, klapprigen Schornstein gebunden, der aus dem Boden ragt. In der Höhle hausen Rosa Peham und Józef Najman. Rosa ist die ehemalige Verlobte von Franz Maderholz, der Zahlmeister im Vernichtungslager Kulmhof war. Die Asche der Opfer füllt den Boden der Lichtung, die seit Kriegsende Rosas Heimstatt ist. Franz ist verscho

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06.10.12 15:05 Uhr Bayern 2

Thomas Harlan: Rosa - Die Reise nach Kulmhof (1/2) - 06.10.2012

In den sechziger Jahren stieß Thomas Harlan bei Recherchen über Kriegsverbrechen auf Gerüchte über das Dorf Kulmhof, an dem die Deutschen die Technologie des Massenmords erprobten. Sein 2000 erschienener Debütroman "Rosa" ist das Gegenteil einer Bilanz und alles andere als ein Fazit. Der zeitliche Rahmen erstreckt sich von 1942 bis 1993. Virtuos spielt Thomas Harlan darin mit verschiedenen Erzählebenen. Dokumente, Briefe, Phonoaufnahmen, Berichte und Verhörprotokolle geben in atemlosem Stakkato ungeheuerliche Geschehnisse preis. Eine Lichtung bei Kulmhof in Polen. Aus der schneeverwehten Ebene wölbt sich das Dach eines Erdhauses, ein Pferd ohne Schweif ist an den rauchenden, klapprigen Schornstein gebunden, der aus dem Boden ragt. In der Höhle hausen Rosa Peham und Józef Najman. Rosa ist die ehemalige Verlobte von Franz Maderholz, der Zahlmeister im Vernichtungslager Kulmhof war. Die Asche der Opfer füllt den Boden der Lichtung, die seit Kriegsende Rosas Heimstatt ist...

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23.09.12 15:00 Uhr Bayern 2

Uwe Dick: "Ich schreibe um mich selbst zu überraschen" - 23.09.2012

Uwe Dick (Autor) im Gespräch mit Katarina Agathos

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14.09.12 00:00 Uhr Bayern 2

Jan Peters/Marie-Catherine Theiler: Zeitlochbohrversuche - 16.09.2012

Die beiden Filmemacher Marie-Catherine Theiler und Jan Peters erlebten die Schwangerschaft und Geburt ihres ersten Kindes als eine Zeitenwende, eine Entschleunigung setzte ein. Im Gegensatz dazu steigt nach der Geburt des zweiten Kindes die Zeitverflugsgeschwindigkeit und der Familienrhythmus gerät gänzlich aus dem Takt. Ihr Hörspiel dreht sich um die Herausforderungen, die zunehmende Beschleunigung im ohnehin chronisch hektischen Alltag in den Griff zu bekommen. Beide schreiben manisch Listen. To-do-Listen, um Aufgaben zu priorisieren und damit das Chaos im Vorfeld zu ordnen, Logbucheintragungen darüber, was am Tag passiert ist, um das Durcheinander im Nachhinein noch zu strukturieren. In einem Ping-Pong der Dialoge suchen die jungen Eltern Peters und Theiler nach Möglichkeiten, dem rasenden Stillstand zu entrinnen, in dem sich alle und alles zu befinden scheinen. Bei ihren Versuchen, Löcher in die Zeit zu bohren und anderen Selbstexperimenten treffen sie auf verschiedene Experten, un

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09.09.12 17:05 Uhr WDR 5

Fantomas ist nicht zu fassen

Verbrecherjagd live im WDR-Funkhaus: Fantomas - so heißt der Urahn von Dr. Mabuse und all den Superschurken bei James Bond oder Batman und Konsorten. Fantômas ist aber auch Schablone unserer Ängste vor Superterroristen wie Carlos oder Osama bin Laden. 1911 entsteht er als literarisches Geschöpf zweier ehemaliger Rechtsanwälte, Pierre Souvestre und Marcel Allain, erst in Form eines Fortsetzungsromans, später in unzähligen Verfilmungen. Fantômas begeistert ein Massenpublikum und fasziniert und inspiriert eine breite Künstlerschaft. Als Gegenspieler steht ihm Inspektor Juve gegenüber, der nicht mit der Witzfigur gleichzusetzen ist, die Louis de Funès in den drei Verfilmungen aus den 1960er-Jahren spielt: Juve ist ein äußerst befähigter Polizist, und doch ist er Fantomas nicht gewachsen. Deshalb braucht er einen Helfer, den Journalisten Jerome Fandor.

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09.09.12 15:00 Uhr Bayern 2

Tina Klopp: Erfolg! - 09.09.2012

Alle wollen ihn, aber gleichzeitig haftet an ihm der schlechte Ruf des Charakterverderbers: Was ist Erfolg und wie erreicht man ihn? Warum ist Erfolg 13 messbar in Ruhm und Geld 13 so erstrebenswert und worüber reden die, die ihn haben, wenn sie unter sich sind? Ein Gespräch in trauter Runde. Ein Spitzenpolitiker, ein Weltstar und ein Topmanager treffen sich in einer Bar, um einander aus ihrem Leben an der Spitze der Gesellschaft zu erzählen. Ohne Rücksicht auf Wähler, Fans oder Kunden analysieren sie die Psychologien der Macht und demontieren die Rechtfertigungsstrategien der Erfolglosen. Denn unmoralisches Verhalten kritisieren kann jeder. Schwerer schon ist auszuhalten, dass am Ende der Erfolg doch immer denjenigen Recht gibt, die ihn erreicht haben. Mutiger als Kapitalismuskritik und die Klage über Werteverlust scheint da auf einmal das Lob von Anpassertum, Konsumismus und der schönen Oberfläche. Und letztlich sind Menschen, die in Ökosupermärkten einkaufen oder sich für die rich

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31.08.12 21:03 Uhr Bayern 2

Eran Schaerf: FM-Scenario - where palms stand - mask - delay - 31.08.2012

Mit Samuel Streiff, Peter Veit, Achim Bogdahn / Realisation: Eran Schaerf / Montage: Valerie Smith / BR 2012 / Länge: 61'15 // FM-Scenario ist ein intermediales Projekt, das sich über Website, Sendungen, Ausstellungen und Publikationen realisiert. Eine Kooperation von: BR Hörspiel und Medienkunst; A Production e. V., Berlin; HartwareMedienKunstVerein, Dortmund; Haus der Kulturen der Welt, Berlin; Les Complices*, Zürich; Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt; ZKM, Karlsruhe. Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Die Montage der Kuratorin Valerie Smith bildete 2012 das Ausgangsszenario für eine Installation im Haus der Kulturen der Welt. Angesiedelt in den Dolmetscherkabinen des Hauptkonferenzraums, einer Architektur, die Übersetzungsprozesse spiegelt, lässt sie die Grenzen zwischen Fakt und Fiktion, Sender und Empfänger, Nutzer und Autor verschwimmen.

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24.08.12 00:00 Uhr Bayern 2

Alexander Kluge: Chronik der Gefühle - Unheimlichkeit der Zeit. Der Luftangriff auf Halberstadt - 24.08.2012

Am 8. April 1945 wird Halberstadt durch alliierte Bomber fast vollständig zerstört. Zehn Meter neben dem 13-jährigen Alexander Kluge schlägt eine Sprengbombe ein. Seine dominierenden Gefühle in dieser Situation sind die Vorfreude, den Schulkameraden von der Bombe zu berichten und die Angst um die Scheidung der Eltern. Erst Mitte der Siebziger Jahre ist sein Abstand zu den Ereignissen groß genug, um davon zu erzählen. Seine Beschreibung stellt einen wichtigen Bezugspunkt in der Darstellung des Luftangriffs auf deutsche Städte und ihre Zivilbevölkerung dar. Laut Kluge sagt eine einfache Wiedergabe der Realität weniger denn je etwas über die Realität aus. "Es muss möglich sein, die Realität als die geschichtliche Fiktion, die sie ist, auch darzustellen". In diesem Sinne erzählt Kluge von der Zerstörung des Kinos Capitol, den luftschutzdienstverpflichteten Turmbeobachterinnen Frau Arnold und Frau Zacke und den Ausführungen des Bomber-Piloten Anderson: "'Die Ware musste runter auf die Stadt

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