Moderation: Katja Bigalke "Das Ende der Republik Bergkarabach" Armenien im Wandel Von Margarete Wohlan Vor zwei Monaten flohen nach einer kurzen, aber heftigen Militäroffensive durch Aserbaidschan die letzten rund 100.000 Armenier aus ihrer Heimat Bergkarabach. Die ethnische Säuberung der Kaukasusregion feierte Aserbaidschan dort am 7. November mit einer militärischen Siegesparade. Während die politische Aufarbeitung noch im Gange ist und die armenische Regierung mit der massiven Flucht überfordert scheint, zeigt die armenische Bevölkerung, wozu sie im Stande ist. Dabei hilft sowohl die Solidarität untereinander als auch die bunte Bevölkerungsmischung, die neben Armeniern aus dem Kernland auch aus Diaspora-Armeniern besteht. Die traumatisierten und verzweifelten Bergkarabacher danken es ihnen.
Was dabei rauskommt, wenn man sich von Australien aus aufmacht rund um die Welt reist und in Brasilien landet, davon kann Sarah McKenzie ein Lied singen.
Zum 100. Geburtstag von Maria Callas(I) Größte Tragödin des Jahrhunderts Alexandra Maria Dielitz im Gespräch mit Jens Malte Fischer, Musikwissenschaftler Die einen preisen sie als "primadonna assoluta", als "Göttliche" und "Ikone des Belcanto"; die anderen mäkeln an ihrem mangelhaften Registerausgleich, der Essigschärfe ihrer Stimme oder ihrem Tremolo herum. Zweifellos jedoch war Maria Callas nicht einfach eine "Stimmbesitzerin", sondern ein "Genie des Ausdrucks", wie Kritikerpapst Joachim Kaiser schrieb. "Ecco un artista" - so brachte Ingeborg Bachmann diese Ansicht auf den Punkt. Auch der Stimmexperte Jens Malte Fischer hält sie für "die größte Tragödin des 20. Jahrhunderts", obwohl er keineswegs zur kritiklosen Callas-Verherrlichung neigt. Mit Alexandra Maria Dielitz unterhält er sich in con passione über das Phänomen Callas. Diese Sendung am 27. November eröffnet den üppigen Reigen der Geburtstags-Hommagen auf BR-KLASSIK, die am Tag des 100. Geburtstags (2. Dezember) von früh bis spät das Programm beherrschen. So unterhält sich Bernhard Neuhoff in Meine Musik mit der Autorin Eva Gesine Baur über ihre neue Callas Biographie "Die Stimme der Leidenschaft", um 13 Uhr sind in Cantabile die größten Szenen und Arien zu erleben, um 14"05 Uhr gibt das Feature "Das letzte Märchen" von Florian Heurich Einblicke in die Verstrickungen von Kunst und Biographie, bevor der Opernabend uns an die Mailänder Scala des Jahres 1956 führt: Maria Callas als Mimi in Puccinis La Bohème. Und der Sonntagabend bringt noch eine Sondersendung Maria Callas 100 Die Göttliche, ein Gespräch mit Barbara Vinken und Götz Thieme.
Marei (Teil 5 und 6) Von Andi Unger Mit Michaela May, Mira Mazumdar, Florian Karlheim, Roland Schreglmann Johannes Herrschman, Sebastian Kempf, Tim Seyfi, Christian Lerch, Wowo Habdank, Kathrin von Steinburg, Judith Toth, Nikola Norgauer, Laura Maire, Sebastian Weber, Hans Schuler, Corinna Binzer, Michael Lerchenberg, Werner Härtl, Sebastian Winkler, Anton Leiss-Huber und anderen Komposition: Maxi Pongratz Regie: Stefanie Ramb BR 2023 Ursendung Wiederholung vom Sonntag, 15.05 Uhr Marei hat sich wieder eingelebt in Hiesing. Die Wirtschaft läuft, das Heiratsbusiness auch. Und weil eine gute Wirtin genau so wie eine gute Schmuserin nichts anbrennen lässt, kommt sie selbst auch auf ihre Kosten. Folge 5 - Doppelmoral hält besser Kreuzbrav war der Mann von der Rosa, gestorben ist er trotzdem. Der nächste darf ein kleines bisserl wilder sein, findet Rosa, Mitte fünfzig. Aber nicht zu wild. Der Beppo, Mareis väterlicher Freund, winkt ab. Zu einer geheimen Unterredung radelt Marei außerdem zu den Eltern von Bürgermeister Rochus Gwandt, und in der Wirtschaft braucht eine Overachieverin dringend Rat. Folge 6 - Leine geben Theres und Seffi streiten übers Hochzeitsmahl, Marei legt die Schlinge um den Hals vom neuen Pfarrer, ohne dass der was merkt, und beim Hiesinger Faschingsball passieren Dinge, die nur auf dem Hiesinger Faschingsball passieren. Wenig später geht Marei angeln. Einer beißt an. Andi Unger, geb. 1977, lebt in München. Film- und Print-Journalist, Autor. Studium der Diplom-Journalistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Internationalen Beziehungen an der Georgetown University in Washington D.C. Absolvent der Deutschen Journalistenschule. Sachbuch Vergebung. "Eine Spurensuche" (2019). Hörspieldebüt "Die Anhörerin" (BR 2019).
Rückkehr der Kinderarbeit in den USA Zu viel Arbeit für zu wenige Menschen. In vielen Ländern fehlen Arbeitskräfte - auch in den USA. Dort gehen einige Bundesstaaten deshalb einen umstrittenen Weg: Sie setzen darauf, dass Minderjährige mehr arbeiten und haben deshalb die Regeln gelockert. Kinderschützer schlagen Alarm. Sie warnen, dass vor allem junge Migranten ausgenutzt werden. Die Bundesstaaten verteidigen die Lockerungen: Junge Menschen sollen früher die Möglichkeit bekommen, ihr eigenes Geld zu verdienen. Unser USA-Korrespondent Arne Bartram war in zwei Bundesstaaten unterwegs und hat mit Vertretern beider Seiten gesprochen. NDR Info Hintergrund
von Bettine von Arnim "Während ich beschäftigt war, diese Papiere für den Druck zu ordnen, hat man mich vielfältig bereden wollen, manches auszulassen oder anders zu wenden, weil es Anlass geben könne zu Missdeutungen", schreibt Bettine von Arnim 1835 im Vorwort ihres Buches und fährt darin fort: "Unter den vielen Ratgebern war nur einer, dessen Rat mir gefiel; er sagte: "Dies Buch ist für die Guten und nicht für die Bösen; nur böse Menschen können es übel ausdeuten, lassen Sie alles stehen, wie es ist, das gibt dem Buch seinen Wert, und Ihnen kann man auch nur Dank wissen, dass Sie das Zutrauen haben, man werde nicht missdeuten, was der gute Mensch nie missverstehen kann." Dieser Rat leuchtete mir ein, er kam von dem Faktor der Buchdruckerei von Trowitzsch und Sohn, Herrn Klein, derselbe, der mir Druck und Papier besorgte, Orthographiefehler korrigierte, Komma und Punkt zurechtrückte und bei meinem wenigen Verstand in diesen Sachen viel Geduld bewies." In ihren Hauptwerken brilliert Bettine von Arnim mit Schilderungen, die zu den schönsten in der deutschen Literatur gehören. Als Selbstinszenierung und Selbstentblößung kritisiert, gelten sie heute vielen als virtuoses Sprachkunstwerk, als Paradestück einer Autorin, die sich den männlichen Kollegen der schreibenden Zunft ihrer Zeit stolz zur Seite stellen durfte. Bettine Brentano wurde am 4. April 1785 in Frankfurt am Main geboren. In jungen Mädchenjahren verlor sie wenige Jahre aufeinander folgend Mutter und Vater und wurde deshalb von ihrer Großmutter Sophie von Laroche erzogen, mit der Goethe in freundschaftlicher Verbindung stand und auch deren Tochter, Bettines Mutter Maximiliane, gut kannte. Angeblich fand die 21- jährige Bettine im Haus ihrer Großmutter Briefe, die Goethe in den Jahren 2023 1772-1776 an sie geschrieben hatte. So erfährt sie, dass Goethe in ihre Mutter, die damals noch ein junges Mädchen war, verliebt gewesen sein soll. Die Zuneigung von Goethes Mutter, die ebenfalls in Frankfurt lebt, verstärkt die Bindung zum Hause Goethe und Bettine ist erpicht darauf, den Dichter persönlich kennen zu lernen. Es kommt in den nächsten Jahren zu mehreren Begegnungen Bettines mit Goethe. Der Briefwechsel, den sie von nun an mit ihm führt - ja, sie führt ihn in erster Linie, denn er schreibt nicht gerade häufig zurück, und wenn dann doch eher zurückhaltend - dieser Briefwechsel wird später die Grundlage ihres ersten dichterischen Werkes bilden. Zwei Jahre nach Goethes Tod, setzt sie den Sehnsüchten und Träumen ihrer Jugend ein literarisches Denkmal. Von den Zeitgenossen wurde ihr Buch teilweise euphorisch aufgenommen. Es trug ihr allerdings auch den Vorwurf ein, das Bild Goethes verfälscht zu haben, denn schließlich erlaubte sie sich eine starke Umformung und Neudichtung zahlreicher Briefe und ließ so die Korrespondenz beträchtlich ansteigen. Regie: Steffen Moratz Bearbeitung: Caren Pfeil Produktion: MDR 2009 Mitwirkende: Marlies Reusche - Elisabeth Goethe, geborene Textor, die Mutter von Chris Pichler - Bettine Jürgen Hentsch - Goethe (85 Min.)
Mit Karsten Mützelfeldt "The Sound" - Der Saxofonist Stan Getz Ob in Bop, Cool oder der durch ihn weltbekannt gewordenen Bossa Nova - Stan Getz war einer der größten Melodiker. Ein Ton, so ungemein warm, sanft und elegant, kreiert von einem Menschen, der häufig aufbrausend, überheblich und verletzend sein konnte. Stan wächst in New York auf und entwickelt früh einen ausgeprägten Ehrgeiz. Während seiner Zeit in der Big Band von Woody Herman liefert der Saxofonist in "Early Autumn" ein Solo, das ihn über Nacht bekannt macht und erstmals jenen schwerelosen Sound präsentiert, der sein Markenzeichen wird. Anfang der 1960er beschert ihm die Bossa Nova den endgültigen Durchbruch: Das Album Getz/Gilberto schießt in die Popcharts, wird zu einer der meistverkauften Platten der Jazz-Geschichte, "The Girl from Ipanema" zum Welthit und Stan endgültig zum Star. Hinter der coolen Fassade steckte ein von Drogen gezeichneter, extrem perfektionistischer Künstler, der am eigenen und öffentlichen Erwartungsdruck immer wieder zu zerbrechen drohte.
Moderation: Margarete Zander Szenisches in der neuen Musik Imaginäre Volksmusik komponiert Unsuk Chin in ihren "Szenen aus einem Straßentheater", die Matthias Pintscher am 2. Dezember im Pierre Boulez Saal Berlin mit dem Boulez Ensemble präsentiert. Wir bieten Ihnen weitere Szenen, die den Vorhang für Ihre Bühne im Kopf öffnen.
Mit Antje Hollunder Singer-Songwriter Josh Okeefe beim Rudolstadt Festival 2023 Mit kritischen Songs, Gitarre, Mundharmonika und nasaler Stimme erinnert der junge Singer-Songwriter mit Wohnsitz Nashville, Tennessee an Bob Dylan und Woody Guthrie. Beim Rudolstadt-Festival 2023 feierte Josh Okeefe seine Deutschland-Premiere. Mit seinen knapp 30 Jahren hat Josh Okeefe bereits eine bemerkenswerte Karriere hinter sich. Nachdem der gebürtige Engländer mit irischen Wurzeln die Schule abbrach, zog er in die Welt hinaus, um Musik zu machen. In den USA ließ er sich schließlich nieder, um von den Besten zu lernen, wie man wirklich gute Songs schreibt. Inzwischen ist Josh Okeefe einer der angesehenen Folkmusiker der jüngeren Generation und tritt auf bedeutenden Festivals auf, wie dem Woody Guthrie Folk Festival in den USA oder auf Englands legendärem Glastonbury Festival, zu dem ihn der britische Folkmusiker und politische Aktivist Billy Bragg 2019 einlud. Beim diesjährigen Rudolstadt-Festival ist Josh Okeefe mit seiner Musik erstmals live in Deutschland zu hören gewesen. WDR 3 open: World bringt die Aufnahmen dieses Konzertes, das der Ü-Wagen von WDR 3 am 8. Juli 2023 im Theater am Stadthaus mitgeschnitten hat.
Die Liebe zum Lied - die kanadische Sängerin Holly Cole Round Midnight ist der Platz für Hintergrundgeschichten, ausführliche Portraits und Talks mit jungen Talenten und Jazz-Legenden. In der Sendung erzählen Autorinnen und Autoren die Geschichten bekannter Jazz-Titel, gehen der Beziehung von Jazz und klassischer Musik nach und nehmen mit auf spannende Reisen in die Grenzgebiete von Jazz, Tango, Salsa oder Flamenco, in Jazz-Epochen wie Swing, Bebop und Fusion oder in die Geschichte berühmter Labels wie Blue Note und in die Aktualität kultureller und politischer Themen wie Black Lives Matter. Round Midnight