Vertreibung, Räumung, Übernahme - was wird aus dem Gazastreifen? Israel will weite Teile des Gazastreifens erobern und langfristig kontrollieren. Das Kabinett von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat die Operation "Gideons Streitwagen" beschlossen. Die Hamas und ihre Tunnelnetzwerke sollen vollständig zerstört werden.
Moderation: Katja Bigalke Macrons Westsahara-Kurs Marokko wittert Morgenluft Von Max Kostolany Als der französische Präsident im Oktober 2024 vor Marokkos Parlament spricht, sagt er einen Satz, den dort seit Jahren viele hören wollten. Paris stellt sich hinter den marokkanischen Autonomieplan für die Westsahara und damit gegen den alten Konsens, dass über die Region eines Tages abgestimmt werden soll. Was bedeutet das für die Zehntausenden Geflüchteten aus der Region, die seit Jahrzehnten in algerischen Lagern auf ein unabhängiges Heimatland warten? Und für die Polisario, die sich als legitime Vertretung genau dieses Staates sieht? In Laayoune, der größten Stadt des umstrittenen Gebiets, ist die Stimmung gemischt.
Moderation: Karmen Mikovic Seit gut 25 Jahren machen sie zusammen Musik und sind auch ebenso lange schon privat ein Paar: Stefanie Schlesinger und Wolfgang Lackerschmid.
Die Schatten-Banker Hawala-Geldtransfers im Fokus der Ermittler Von Paul Hildebrandt Für viele Migrant*innen in Deutschland ist das informelle Zahlungsverfahren die einzige Möglichkeit, Geld zu ihren Familien in der Ferne zu schicken. Das Bargeld-Verrechnungssystem wird aber auch missbraucht. Das Prinzip der Hawala-Geldtransfers ist simpel und millionenfach erprobt: Menschen in Deutschland geben einem "Banker", einem Ladeninhaber beispielsweise, Bargeld. Der kontaktiert seinen Partner im Ausland, und kurze Zeit später zahlt der dem Empfänger den Betrag (minus "Bearbeitungsgebühr") im Zielland aus. Hawala ermöglicht aber nicht nur harmlose Geschäfte. Das Verrechnungssystem ermöglicht auch Geldströme an Menschenhändler, Milizen oder Terroristen. Hawala entzieht sich der staatlichen Kontrolle, wird inzwischen aber stärker von den Behörden verfolgt. Ein Feature über Betroffene, Unrechtsbewusstsein und Gerichtsverfahren.
Stockholm Jazz Festival Kulturhuset Stadsteatern Aufzeichnung vom 16.10.2024 Radiojazzgruppen feat. Fabia Mantwill Nils Landgren: Fabia Mantwill, Saxofon, Arrangements Orchesterleitung Nils Landgren, Posaune Moderation: Matthias Wegner
von Aleksandar Tism (Erstsendung) Was hilft es zu überleben, wenn man nicht vergessen kann? Alles scheint im Leben der Halbjüdin Vera Kroner auf diese Frage hinauszulaufen. Ende der 1930er Jahre ist sie ein junges Mädchen in Novi Sad. In der größten Stadt der Backa, der Tiefebene zwischen Serbien und Ungarn, gelegen an einem Donauknie, tönt bereits der Vorkrieg. Serben, Ungarn und Deutsche machen sich die Lufthoheit streitig. Dazwischen stehen, schon in der Defensive, viele Menschen jüdischen Glaubens. Noch gelingt auch Vera eine scheinbar normale Jugend; geprägt vom spröden Reiz der Tanzstunden, von Küssen in Toreinfahrten und der Verunsicherung ob des sich scheinbar stündlich wandelnden Körpers, dem der Geist kaum folgen kann. Als die deutsche Wehrmacht Jugoslawien 1941 besetzt und Ungarn die Back annektiert, beginnen auch für sie Jahre der Isolation. Das Handelsgeschäft des jüdischen Vaters wird einem Kommissar unterstellt, aber noch immer gibt es eine Hausangestellte, die den Kindern das Frühstück bringt. Veras Welt - schon in frühen Jahren zwischen dem jüdischen Vater und der Mutter, einer Donauschwäbin, in lauter widersprüchliche Wünsche, Sprachen und Überlieferungen verstrickt - zerfällt in eine Agonie des Wartens. Des Wartens auf eine Zukunft, die kaum anderes als den Untergang bereithalten kann. Im Mai 1944 ist es so weit: Deutschland besetzt das abtrünnige Ungarn und die Deportationen beginnen. Veras Familie wird nach Ausschwitz verschleppt. Sie selbst überlebt das Lager als Zwangsprostituierte. Ein Jahr später, nach der Befreiung des Lagers, kommt sie nach Novi Sad zurück. Während um sie die gierige Lebensfreude der Davongekommenen Raum greift - gepaart mit den Vorboten des titoschen Kommunismus und den immer gleichen Zumutungen menschlichen Kleinmuts - driftet Vera ohne Anker durch ihr Leben. Gebunden allein an ihren Jugendfreund Sredoje; als ehemaliger Partisan und Erotomane streift er ähnlich entwurzelt durch die Nachkriegszeit. Als er sie einmal fragt, ob sie sich denn mit all dem Grauen habe abfinden können, erwidert sie: "Sicher habe ich mich abgefunden, ich bin ja am Leben". Aleksandar Tisma wurde am 16.01.1924 in Novi Sad geboren. Die Elternkonstellation ähnelt der seines Romans: Der Vater war ein serbischer Kaufmann christlichen Glaubens, die Mutter Jüdin. Darüber hinaus existiert eine Reihe weiterer Parallelen zu Handlungselementen des Romans, so lernte auch Tisma, wie die Hauptfiguren seines Romans, Deutsch bei einer Privatlehrerin. Dass sich an das Abitur anschließende Studium konnte Tism wegen des Krieges nicht beenden, er schloss es 1954 in Belgrad mit einem Diplom in Anglistik ab. Danach arbeitete er als Lektor und Redakteur; seine Bücher erschienen ab den 1970er Jahren in Serbien und in deutscher Übersetzung ab 1991, die - in den herausragenden Übersetzungen Barbara Antkowiaks - schnell eine breite Leserschaft gewannen. Besondere Resonanz erzielten neben "Der Gebrauch des Menschen" (1991), "Kapo" (1997) und "Treue und Verrat" (1999). Sein Werk gilt heute als Teil der Weltliteratur; Tisma gelang es exemplarisch, die individuelle und intergenerationelle Last, die kriegerische Gewaltexzesse und die Shoa in den Menschen hinterließen, erfahrbar zu machen. Tisma starb am 16.02.2003 in Novi Sad. Übersetzung: Barbara Antkowiak Regie: Stefan Kanis Bearbeitung: Stefan Kanis Komposition: Tommy Neuwirth; Mario Weise Arrangement: Michael Hinze Produktion: MDR/NDR 2025 Mitwirkende: Jördis Trauer Oscar Hoppe Birte Schnöink Werner Wölbern Franz Hartwig André Kaczmarcyk Alexander Khuon Max Hegewald (53 Min.)
Mit Philipp Quiring King"s Singers feiern Walt Disney Gemeinsam mit den King"s Singers bringt das WDR Funkhausorchester unter der Leitung von Enrico Delamboye Musik aus Disney-Filmen auf die Bühne und ins Radio. Als A-capella-Sextett sind The King"s Singers weltberühmt. Nun versetzen die sechs Sänger unzählige Menschen in deren Kindheit zurück und beschwören besondere Kinomomente herauf: 1923 gründete Walt Disney in den USA sein längst legendäres Imperium. Musik aus mehr als 100 Jahren Trickfilmgeschichte erklingen in der Kölner Philharmonie als eine Reise durch mehrere Epochen: von "Schneewittchen" über den "König der Löwen" bis hin zum "Glöckner von Notre-Dame". Musik, die auch Ausdruck für einen weiterhin andauernden Kult ist, für den die Disney-Produktionen bis heute stehen. Walt Disney steht für einen eigenen Kosmos, für erfolgreiche Verkaufszahlen und nicht zuletzt für die ganz großen Emotionen, die bei Menschen aller Generation weltweit ausgelöst werden - auch die Filmmusik. WDR Funkhausorchester Leitung: Enrico Delamboye Aufnahme vom 4. April 2025 aus der Kölner Philharmonie Moderation: Philipp Quiring Redaktion: Dr. Michael Breugst
Unser Leben in den Gezeiten (1/4) In einer Pension auf der Insel Ocracoke vor der Küste von North Carolina finden schicksalsträchtige Begegnungen statt.
Wundertüte Nr. 77 Der 12. Mai ist der Geburtstag von Billy Squier, Michel Fugain, Billy Swan, Bebel Gilberto, Steve Winwood, Rolf Zuckowski sowie von Burt Bacharach. Allein daran kann man schon erkennen, wie bunt die Sendung wird!
WDR Big Band - Live at Birdland Jazz Während ihrer Tour durch drei amerikanische Städte machte die WDR Big Band auch Station im Traditionsclub Birdland in New York - und wurde vom Publikum gefeiert . Jörg Heyd mit einem klingenden Reisetagebuch Moderation und Auswahl: Jörg Heyd
Das falsche Urteil (2/3) Von Håkan Nesser Übersetzung aus dem Schwedischen: Christel Hildebrandt Bearbeitung: Tanja Schmidt Regie: Rainer Clute Mit: Corinna Kirchhoff, Hans Teuscher, Wolfgang Condrus, Tilmar Kuhn, Petra Hartung, Christian Baechler, Burghart Klaußner, Irm Hermann, Barnaby Metschurat, Horst Bollmann, Ralf Schermuly, Regina Lemnitz, Friedhelm Ptok, Elfriede Irrall, Michaela Ziegler-Heim, Tanja Schmidt, Maja Ellmenreich, Ingeborg Medschinski, Herbert A. Gornick Ton und Technik: Martin Eichberg, Barbara Zwirner DeutschlandRadio Berlin 2003 Länge: 54"29 Teil 3 am 19.05.2025 Leopold Verhaven saß 24 Jahre wegen Mordes in Haft - doch war er schuldig? Kurz nach seiner Entlassung wird er brutal ermordet. Kommissar Van Veeteren rollt den alten Fall neu auf und stößt auf tödliche Widersprüche und gefährliche Wahrheiten. Acht Monate nachdem Leopold Verhaven aus der Haft entlassen worden ist, entdecken Kinder in einem Graben eine übel zugerichtete Leiche. Alles deutet darauf hin, dass es sich um Verhaven handelt. Verurteilt worden war er wegen zweifachen Mordes. Obwohl er vor Gericht seine Unschuld beteuert hatte, saß er 24 Jahre im Gefängnis. Warum wurde er ermordet? Weil jemand fand, er sei noch nicht genug bestraft worden? Oder hatte jemand Angst vor ihm? Van Veeteren beginnt, die Zeugen aus Verhavens Prozess noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen, denn er wird den Verdacht nicht los, dass der Mann unschuldig war ... Håkan Nesser, 1950 geboren, ist einer der bekanntesten schwedischen Autoren. Er arbeitete zunächst als Lehrer. 1993 erschien der erste Roman der Van-Veeteren-Kriminalreihe, 2023 der neunte Inspektor-Barbarotti-Roman. Seine Werke wurden mehrfach preisgekrönt. Deutschlandradio produzierte auch "Die Frau mit dem Muttermal" (DeutschlandRadio Berlin 2002), "Das falsche Urteil" (DeutschlandRadio Berlin 2003) und "Am Rand der Catskills" (Deutschlandradio Kultur 2013). Håkan Nesser Krimi: Van Veeterens zweiter Fall Das falsche Urteil
Mit Antje Hollunder Bluegrass made in Germany In Deutschland blüht die Bluegrass-Szene. Der Musikstil aus den USA ertönt hier auf speziellen Bluegrass-Festivals und von Bands wie Bashed Potatoes und Stereo Naked Antje Hollunder stellt sie vor. Um den treibenden Mix aus Folk, Blues und Jazz des Bluegrass stärker bei uns zu etablieren, bringen auch Formationen aus Deutschland den typischen Harmoniegesang in Begleitung von Banjo, Fiddle und Kontrabass auf die Bühne; etwa beim Internationalen Bühler Bluegrass-Festival, zu dem 2025 Bluegrass Cash auftritt, oder beim Kölner Green Parrot Festival.