Tagestipps im Radio

Tagestipps

Freitag 18:30 Uhr SRF 2 Kultur

Kontext

Kultur-Talk: Max Frisch in neuem Licht Nach dem ersten Band der Biografie über die Jahre von 1911 bis 1954 widmet sich der aktuell erscheinende zweite Teil der Zeit bis zu Frischs Tod 1991. Auf der Grundlage von bislang unveröffentlichten Briefwechseln und Notizbüchern zeigt Julian Schütt etwa die enorme Bedeutung auf, die Frischs zahlreiche Frauenbeziehungen für die Entwicklung des Autors hatten. Auch schildert der Biograf, wie sehr Hauptwerke wie «Homo Faber» oder «Andorra» eng verbunden sind mit Frischs persönlicher Entwicklung. Buchhinweis: Julian Schütt: Max Frisch. Biographie einer Instanz, Suhrkamp 2025.

Freitag 19:30 Uhr Deutschlandfunk Kultur

Literatur

Malcolm X: Radikal, rebellisch, relevant Das Erbe des Bürgerrechtlers in der US-Literatur Von Sven Ahnert Ein Leben für den Widerstand, ein Erbe voller Widersprüche: Malcolm X bleibt eine Ikone radikaler Selbstermächtigung - und eine kämpferische Stimme schwarzer Bürgerrechte, die in der Literatur nachhallt. Als kompromissloser Kämpfer gegen Rassismus forderte Malcolm X die USA heraus und hinterließ ein Erbe, das bis heute nachwirkt. Doch wie reflektiert die Literatur seine Ideen? Wie sehen Schriftsteller:innen aus heutiger Zeit diese legendäre Figur schwarzer Rebellion? Das Feature taucht ein in die Werke von Autor:innen wie Ayana Mathis und Jake Lamar, die sich im weitesten Sinne mit Malcolm X" Vermächtnis auseinandersetzen - zwischen Rebellion, Selbstermächtigung und Widerspruch. Wie hallt sein berühmtes Motto "By any means necessary" in der Gegenwart nach? Es geht um das literarische Echo eines Mannes, der bis heute inspiriert, provoziert und Fragen aufwirft in einer Zeit politischer Provokationen.

Freitag 20:03 Uhr SWR Kultur

Abendkonzert

"Radiomusiken" SWR Symphonieorchester Mitglieder des SWR Vokalensembles Leitung: Christian Reif Moderation: Lydia Jeschke Pavel Haas: "Radio-Ouvertüre" op. 11 Hanns Eisler: "An den kleinen Radioapparat" Walter Braunfels: "Divertimento für Radio-Orchester" op. 42 Ernst Toch: "Bunte Suite" für Orchester op. 48 (Konzert vom 3. April 2025 der Reihe Linie 2 im E-Werk Freiburg) Als das Radio erfunden wurde, war dies nicht zuletzt ein musikalischer Quantensprung: Musik, in einem Raum gespielt, konnte nun zugleich an sehr vielen Orten, fern und nah gehört werden. Damit das überzeugend gelang, gab es in der frühen Zeit nicht nur experimentelle Versuche und Kommentare von Komponisten, sondern auch besonders passende Besetzungen vor dem aufzeichnenden Mikrofon-Trichter. Das aktuelle Projekt der Linie 2 führt zurück in die Pionierzeit des Radiomusik.

Freitag 20:03 Uhr Bayern 2

Bayern 2 Salon

Hörspiel & Podcast Seelenfänger: Diagnose Tod Folge 4: Haus am Fjord Von Dennis Müller und Emeli Glaser Regie: Susi Weichselbaumer BR 2025 Hörspiel Fragen für alle Von Heike Geißler/Anke Dyes Mit Beate Himmelstoß, Peter Veit sowie 47 Fragenden und Befragten Regie: Heike Geißler und Anke Dyes BR 2016

Freitag 20:10 Uhr RadioEINS

Bridge Markland

Seit 40 Jahren ist die Künstlerin Bridge Markland auf der Bühne zu erleben. Sie überschreitet von Beginn an alle Genregrenzen, bewegt sich zwischen Tanz, Theater, Cabaret und Puppenspiel . Bridge Markland ist Pionierin der Drag und Gender Performance in Deutschland und initiierte das erfolgreiche "go drag! Festival", das seit 2002 in unregelmäßigen Abständen in verschiedenen Städten stattfindet. Mit ihrer "classic in the box "- Reihe greift sie klassische deutsche Theaterstoffe auf und führt sie erfolgreich seit vielen Jahren als Solos mit Rollenwechsel, Puppen und populärer Musik auf. In der kommenden Woche soll das jährige Bühnenjubiläum von Bridge Markland an zwei Tagen gefeiert werden. Im AHA werden in einer langen Filmnacht Videos, Clips und Trailer präsentiert, die ihre Performances und Shows seit 1985 dokumentieren.

Freitag 21:05 Uhr Deutschlandfunk

On Stage

From Brothers Band (S) Aufnahme vom 25.5.2024 beim Bluesfest Eutin Am Mikrofon: Tim Schauen Scharfes Anzählen und los ging der Shuffle: Ah, eine Bluesrock-Band dachte man vielleicht, als die From Brothers Band auf dem Eutiner Marktplatz loslegte. Und es stimmte - einen Shuffle lang und eher zum Warmmachen. Denn beim zweiten Song spielten die Schweden mit den Brüdern Henrik From (Gesang/Gitarre) und Rikard From (Keyboards/Gesang), Bassist Peter Löwgren und Simon Lundin am Schlagzeug einen Song, der auch auf ein Album von Ikone Bonnie Raitt gepasst hätte. Großes Ohrenkino also mit guten Songs und hervorragenden Solisten - und es wurde deutlich, warum das Quartett aus dem Norden Schwedens 2022 die schwedische Blueschallenge gewonnen hatte. Und, dass man bei Bluesrock nicht unbedingt an Power und ellenlange Soli denken sollte. Die From Brothers Band hatte so viel mehr zu bieten - nämlich eine sehr reife, abwechslungsreiche Show.

Freitag 22:05 Uhr Deutschlandfunk

Milestones

Jazz-Rock mit Humor Nick Mason"s Fictitious Sports Am Mikrofon: Michael Frank Ein Unikum transatlantischer Zusammenarbeit: "Nick Masons" Fictitious Sports" präsentiert doppelbödige Songs der Jazz-Ikone Carla Bley, eingespielt 1979 von ihrer Band, Schlagzeuger Nick Mason und Gastmusikern wie Robert Wyatt und Chris Spedding. Als Pink Floyd-Schlagzeuger Nick Mason von seiner Plattenfirma grünes Licht für ein erstes Solo-Album bekam, ergab sich das Repertoire durch einen Zufall: bei einem Treffen mit der Komponistin und Pianistin Carla Bley stellte sich heraus, dass sie verschiedene Stücke geschrieben aber noch nicht aufgenommen hatte, die Mason sofort ansprachen. Aus dieser Konstellation entstand ein Album, das neue Qualitäten von Masons und Bleys Kreativität und Persönlichkeiten erkennen lässt. Mason wagte sich in andere musikalische Gefilde und gab sich ausgerechnet bei seinem ersten Soloalbum mit der Rolle des Schlagzeugers und Co-Produzenten zufrieden. Und Bley zeigte sich in ihren Songtexten als Meisterin anspielungsreicher Wortspiele und satirischer Beobachtungen.

Freitag 23:03 Uhr BR-Klassik

BR-KLASSIK - Jazztime

Jazz auf Reisen Jazz Billy Cobham "Spectrum 50" Der Schlagzeug-Star Billy Cobham mit seinen aktuellen Begleitern und vielen seiner Jazzrock-Hits aus den Siebzigern in der Wackerhallte in Burghausen Aufnahme vom 28. März 2025 bei der Internationalen Jazzwoche Moderation und Auswahl: Roland Spiegel

Samstag 00:05 Uhr Deutschlandfunk Kultur

Lange Nacht

Träume fürs Kino Eine Lange Nacht über den italienischen Filmemacher Federico Fellini Von Josef Schnelle Regie: Uta Reitz Träume bestimmten das Leben des Federico Fellini (1920 - 1993). Geboren wurde er in dem italienischen Lieblingsurlaubsort der Deutschen, in Rimini, wo noch heute ein stimmungsvolles Museum in der Festung Castel Sismondo an ihn erinnert. Seine einzigartigen Kinoträume von "La strada" über "La dolce vita" bis hin zu seinem "Satyricon" und "Die Stadt der Frauen" aber entstanden vorwiegend in der römischen Traumfabrik Cinecitta oft mit Marcello Mastroianni als seinem Alter Ego auf der Leinwand. Die Kinoträume wurzelten in realen Träumen, die Fellini oft gleich am Morgen im Wortsinne nachzeichnete und eindrucksvoll beschrieb. Diese ganze Welt der Zauberwesen und Clowns, der monströsen Weiblichkeit und eines überlebensgroßen Machismos werden in dieser Langen Nacht lebendig werden und ihr Einfluss auf das Weltkino nachgezeichnet. Dazu dienen Gespräche mit deutschen Filmschaffenden, die dabei vielleicht auch Einblicke in ihr Verhältnis zu den Träumen des Herrn Fellini geben. Begonnen hatte Fellini im italienischen Neorealismus und schrieb Drehbücher für dessen Meister Roberto Rossellini für "Rom, offene Stadt" und "Paisà". Und so hatte er bei seiner legendären Selbstreflexion über das Filmemachen "8 ½" schon mehr vorzuweisen als nur genau diese Anzahl seiner insgesamt 24 Filme. In einer Zeit noch ohne digitale ästhetische Effekte schuf er, zum Beispiel mit dem Traumschiff von "E la nave va" gewagte Filmfantasien mit Stoffbahnen als Meereswellen, Filme, die größer zu sein schienen als das Leben selbst. Federico Fellini gewann viermal den Oscar für den besten fremdsprachigen Film und wenige Monate vor seinem Tod einen Ehrenoscar für sein Lebenswerk. Er gilt als einer der einflussreichsten Regisseure des europäischen Kinos.

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