Tagestipps im Radio

Tagestipps

Donnerstag 19:30 Uhr Deutschlandfunk Kultur

Zeitfragen. Feature

Zwischen Stärke und Manipulation Eine Analyse toxischer Weiblichkeit Von Carina Schroeder Toxische Weiblichkeit oder "Girl Hate" nährt sich aus Neid, sozialem Druck und überzogenen Rollenerwartungen. Frauen, die Fürsorge und Zusammenarbeit ablehnen und sich stattdessen für Aggression, Manipulation und Hinterlist entscheiden, um voranzukommen. Die andere nach ihrem Verhalten und Aussehen bewerten, obwohl sie selbst unter den vorherrschenden Schönheitsidealen und stereotypischen Geschlechterrollen leiden oder die eigenen Bedürfnisse hintanstellen, um zu gefallen: Zusammengefasst werden solche Zuschreibungen unter dem Begriff "toxische Weiblichkeit". Eine genaue Definition gibt es jedoch nicht. Das mag auch daran liegen, dass sowohl die Wissenschaft als auch die Gesellschaft noch uneinig darüber sind, ob es sich dabei wirklich um ein reales Phänomen handelt und wie schwerwiegend die Folgen sind. Klar ist: Die Debatte über "toxische Weiblichkeit" kann uns viel darüber lehren, wer wir in der Gesellschaft sein wollen und wie wir Geschlechterrollen gestalten können.

Donnerstag 20:00 Uhr Bremen Zwei

Sounds in concert: Jazzahead 2024

Die Jazzahead 2024 war so weiblich wie noch nie, außerdem gab es mit der auf drei Jahre angelegten Reihe "Jazz from Africa" einen verstärkten Fokus auf afrikanische Jazzgruppen. Partnerland war 2024 die Niederlande. In dieser Ausgabe hören sie die Konzerte vom Rebecca Trescher Tentet, dem Trio des katalanischen Pianisten Xavi Torres, das Konzert des französischen Trompeters Daoud sowie dem Duo Sinfonia de Carnaval.

Donnerstag 20:00 Uhr NDR 2

NDR 2 Soundcheck Live

NDR 2 Radiokonzert: Jackson Browne & David Lindley - Spanien, März 2006

Donnerstag 20:00 Uhr SRF 2 Kultur

Im Konzertsaal

Der Termin für Anspruchsvolle: Radio SRF 2 Kultur entführt Sie in die Konzertsäle der Welt. Bläserserenaden Zürich: Hommage an Elizabeth Coolidge Die Amerikanerin Elizabeth Sprague Coolidge (1864-1953) war Pianistin, vor allem aber war sie auch vermögend. Und hat als Mäzenin viele Komponierende unterstützt.Als Tochter eines Grosshändlers aus Chicago war sie in behütete Verhältnisse geboren. Doch die Musik war für Elizabeth Sprague Coolidge nicht bloss eine Möglichkeit, sich mit schönen Dingen zu umgeben, sie wusste sehr genau, was sie als Mäzenin tat. Sie hatte selber Klavier studiert und auch Komposition, so dass sie den Musikerinnen und Musikern auf Augenhöhe begegnen konnte. Vor allem die Kammermusik lag ihr am Herzen, und dieses Konzert der Bläserserenaden Zürich versammelt Komponisten, die von ihr unterstützt wurden. Und: auch eine Uraufführung ist dabei. Schliesslich ging es Sprague Coolidge ja um die Förderung der neuen Musik. George Enescu: Cantabile et presto für Flöte und Klavier Frank Bridge: Divertimenti für Flöte, Oboe, Klarinette und Fagott Paul Hindemith: Sonate für Englischhorn und Klavier Ernest Bloch: Concertino für Flöte, Klarinette und Klavier Gotthard Odermatt: Stimmungsbilder für Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott und Klavier op. 39 (Uraufführung) Francis Poulenc: Sonate für Flöte und Klavier Andrea Kollé, Flöte Clément Noël, Oboe & Englischhorn Fabio Di Càsola, Klarinette Maria Wildhaber, Fagott Alexander Boeschoten, Klavier Konzert vom 24. Juni 2024, Aula Schulhaus Hirschengraben Zürich

Donnerstag 20:05 Uhr Bayern 2

Bayern 2 Salon

Franz Kafka: Der Verschollene(8/12) Ein Teenager on the road to San Francisco: Karls Suche nach einem Job, Anstand und Freundschaft scheitert in diesem fiktiven Amerika, das Franz Kafka nie sah. Hörbuch-Podcast mit Peter Simonischek Romanlesung mit Peter Simonischek in 12 Folgen auf Bayern 2, immer donnerstags im "Salon" um 20.05 Uhr vom 6. Juni bis 5. September Als Hörbuch-Podcast verfügbar in der ARD Audiothek in 26 Folgen https://www.ardaudiothek.de/sendung/kafka-der-verschollene/13420017/ "Als der siebzehnjährige Karl Roßmann, der von seinen armen Eltern nach Amerika geschickt worden war, weil ihn ein Dienstmädchen verführt und ein Kind von ihm bekommen hatte, in dem schon langsam gewordenen Schiff in den Hafen von Newyork einfuhr, erblickte er die schon längst beobachtete Statue der Freiheitsgöttin wie in einem plötzlich stärker gewordenen Sonnenlicht. Ihr Arm mit dem Schwert ragte wie neuerdings empor und um ihre Gestalt wehten die freien Lüfte." (Franz Kafka: Amerika) Schon die ersten Sätze dieses Fragment gebliebenen Romans bergen abenteuerliches Potential: Ein junger Mann on the road, verstoßen wegen eines sexuellen und gesellschaftlichen Skandals, auf den jedoch die aufregendste Stadt des Globus, ja, die Neue Welt wartet! Aber auch das: Offenbar steckt in Kafkas Schilderung schon im zweiten Satz ein eklatanter Fehler: die Freiheitsstatue mit Schwert? Sehnsucht nach Freiheit, Ferne und Gerechtigkeit "Die Geschichte, die ich schreibe, und die allerdings ins Endlose angelegt ist, heißt... Der Verschollene und handelt ausschließlich in den Vereinigten Staaten von Nordamerika." (Franz Kafka) Der Prager Schriftsteller (1883-1924) war nie in Amerika, kannte die Vereinigten Staaten nur aus Reisebüchern, Vorträgen und Berichten, und doch hatte er sich vorgenommen, das "allermodernste New Jork" zu zeichnen. Um so merkwürdiger, dass die Freiheitsstatue keine Fackel, sondern ein Schwert in den Sonnenhimmel reckt. Der Roman um Karl Roßmanns Neuanfang in Amerika, um einen durchschnittlichen Teenager, vertrieben und heimatlos, auf der Suche nach Zugehörigkeit und Sinn, gehört zu der Sorte von Geschichten, die nicht altern. Max Brod veröffentlichte den zwischen 1911 und 1914 entstandenen Roman postum 1927 unter dem Titel "Amerika"; erst später wurde dieser letzte der drei unvollendeten Romane Kafkas unter dem Titel "Der Verschollene" berühmt, seiner Erwähnungen in Tagebüchern und Korrespondenzen entsprechend. "Dann sind Sie also frei? fragte sie. Ja, frei bin ich, sagte Karl, und nichts schien ihm wertloser." (aus: Der Verschollene) "Der Verschollene" zeichnet den sozialen Abstieg des Helden Karl Roßmann nach, der trotz oder aufgrund seiner Freundlichkeit, seines Lerneifers und Anständigkeit nirgends anzukommen scheint. Die Aussicht auf eine solide Karriere im Hause seines reichen Onkels zerplatzt, wie so viele andere Perspektiven (Büroangestellter, Liftboy...) auf Karls Weg gen Westen, der auch immer stärker von Gewalt durchdrungen ist: ein Anti-Entwicklungsroman mit einem einsam bleibenden Helden, gescheitert in einem ihm fremd bleibenden Kosmos der Verheißung. Karl Roßmann ist "ein moderner Sisyphus, der ewig den Felsen der Zugehörigkeit vergeblich wälzt" (Albert Camus) Zurück zur Freiheitsstatue mit Schwert: Auch seine Freunde hatten Kafka darauf aufmerksam gemacht, dass seiner Statue of Liberty das leitende Feuer offenbar abhandengekommen sei. Das erste Kapitel erschien nämlich schon 1913 separat unter dem Titel "Der Heizer". Der Autor hätte also Jahre Zeit gehabt, den Text in späteren Auflagen zu korrigieren. Er tat es nicht. Franz Kafka: Der Verschollene Vollständig gelesen von Peter Simonischek Produktion: RBB/Radio Bremen 1983 Redaktion: Kirsten Böttcher Als Hörbuch-Podcast in der ARD Audiothek verfügbar Lust auf mehr Kafka? So viele Kafka-Podcasts wie noch nie! Ebenfalls in der Audiothek finden Sie exklusiv bis Ende des Jahres 2024 ein einmaliges Hör-Angebot zum 100. Todestag des einflussreichsten Schriftstellers des 20. Jahrhunderts: Erzählungen Kafkas, Tagebucheinträge und Briefe sowie den Roman "Das Schloss" und in Kürze "Der Process" - alles vorgelesen von berühmten Schauspielerinnen und Schauspielern.

Donnerstag 20:10 Uhr RadioEINS

Marianne Rosenberg

Mit 14 wird sie entdeckt und landet kurz darauf mit "Mr. Paul McCartney" direkt in den Charts. Der Beginn einer großen Karriere als Schlager- und Chansonsängerin. Die Hits der 70er können auch heute noch die meisten sofort mitsingen. Inzwischen hat die Berlinerin ihr 22. Album veröffentlicht. "Bunter Planet" heißt es und in den Texten wird - natürlich - die Liebe und Vielfalt gefeiert. Und wir wollen heute Abend Marianne Rosenberg feiern, denn sie ist heute zu Gast im studioeins.

Donnerstag 20:30 Uhr Deutschlandfunk

Mikrokosmos

Die Turmspringerinnen - Großwerden im Leistungssport (1/6) Unheimlich viel Talent Von Klaus Schirmer Regie: Giuseppe Maio Ton: Hermann Leppich Redaktion: Wolfgang Schiller und Ingo Kottkamp Produktion: Deutschlandfunk 2024 (Teil 2 am 1.8.2024) Krafttraining, Dehnübungen, Ballett und dann der Sprung vom Zehnmeterturm, der nie gut genug ist. An sechs Tagen die Woche, auch in den Ferien. Wir lernen die vier jungen Turmspringerinnen Kieu, My, Talisa und Anna am Anfang ihrer Karriere kennen. Die vier Freundinnen sind am Olympiastützpunkt in Berlin in einer Trainingsgruppe. Kieu hat bei den Jugend-Europameisterschaften Gold geholt und trägt bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Jugendspiele in Singapur 2010 die deutsche Fahne. My ist auch Jugend-Europameisterin und vor einem Jahr zur Berliner Trainingsgruppe dazugestoßen. Anna und Talisa haben bereits mehrmals Titel bei den Deutschen Jugendmeisterschaften gewonnen. Alle vier haben unheimlich viel Talent, aber eine ragt besonders hervor. Wird das ihre Freundschaft beeinflussen? Klaus Schirmer ist Autor von Reportagen und Features. Er studierte Hispanistik, Politikwissenschaft und Germanistik in Berlin, La Coruña, Toulouse und Buenos Aires. 2011 wurde er mit dem Georg-Schreiber-Medienpreis für "Sich selbst fremd geworden" (BR 2010) ausgezeichnet, 2014 mit dem Europäischen CIVIS-Radiopreis für "Schrubben gegen Rechts" (SWR 2013). Zuletzt: "Ein Haus läuft los - Die Geschichte einer abgewendeten Entmietung" (Dlf Kultur 2022). Unheimlich viel Talent

Donnerstag 23:00 Uhr radio3

Radiofestival 2024: Jazz

Moderation: Karsten Mützelfeldt Klingende Biografie - Die japanische Pianistin Makiko Hirabayashi Ihr aktuelles Album trägt den Titel Meteora, benannt nach den gleichnamigen Klöstern Metéora im griechischen Thessalien, die spektakulär und unzugänglich wirkend auf hohe Sandsteinfelsen gebaut wurden und bei diesigem Wetter förmlich in der Luft zu schweben scheinen. Hirabayashi fängt ein wenig von dieser mystischen Stimmung ein, kreiert mit der Perkussionistin Marilyn Mazur und dem Bassisten Klavs Hovman sphärische Momente, in denen die Zeit mal förmlich stillsteht, mal mit einer latent spürbaren leichten Spannung dahinfließt.

Donnerstag 23:00 Uhr Eins Live

1LIVE Krimi

Der Schneemann (2/2) Von Jörg Fauser Kleinkrimineller eilt von einer Katastrophe in die nächste Regie: Leonhard Koppelmann Produktion: SWR 2010

Freitag 00:05 Uhr Deutschlandfunk Kultur

Klangkunst

Frembdsch Von Dagmara Kraus und Marc Matter Mit: Susanne Reuter, François Cavaillès, Dagmara Kraus, Marc Matter und Uwe-Peter Spinner Komposition und Regie: die Autor:innen Produktion: SWR / Deutschlandfunk Kultur 2022 Länge: 34"26 Es gibt Worte, die gibt"s gar nicht: Immer wieder schleichen sich in Wörterbücher Irrtümer ein, die dann ein Eigenleben entfalten. Aus solchen Phantomwörtern komponieren die Dichterin Dagmara Kraus und der Klangkünstler Marc Matter eine Kunstsprache. Als "mots fantômes", als Phantomwörter, bezeichnet man Verlese- und Fehlerwörter, die unbemerkt Eingang in die Wörterbücher gefunden haben. Dieses Phänomen nehmen Dagmara Kraus und Marc Matter zum Ausgangspunkt für die Konstruktion einer Kunstsprache. "Frembdsch" lässt das Semantische mehrdeutig wuchern. Menschliche und synthetische Stimmen oszillieren sprechend zwischen Klang- und Bedeutungsebene, sind mal musikalisch abstrakt, mal evozieren sie Sinn, auch wenn sie an sich unverständlich bleiben. Mit jeder Runde entlocken die beiden Klangkünstler ihren Nichtwörtern weitere Assoziationsketten. Dagmara Kraus, geboren 1981 in Wroclaw, ist Autorin und Übersetzerin. Seit 2021 arbeitet sie als Juniorprofessorin am Literaturinstitut Hildesheim. Künstlerische Schwerpunkte: Polylinguale und translinguale Poesie, Schreibprozesse und -verfahren, Plansprachen und ihre Grammatiken. 2021 erhielt sie den Lyrikpreis Meran. Marc Matter, geboren 1974 in Basel, arbeitet als Medienkünstler, Musiker, freier Kurator und Dozent. Mitbegründer der Künstlergruppe "Institut für Feinmotorik". Seit 2010 leitet er den Studienschwerpunkt Künstlerische Texte/Medienästhetik am Institut für Musik und Medien der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf. Klangkunst aus Kunstwörtern Frembdsch

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