Realität und Wirklichkeit konstruiert sich im Kopf ebenso wie Irrsinn und Wahn. Der Kopf ist noch viel mehr: Alles was ist, was mensch aber nicht wahrnehmen kann, ist nicht. Im Kopf verknüpfen sich Geräusche mit Bildern. Es konstruieren sich anhand des Wahrgenommenen Wirklichkeiten und eigene Welten. Hörspiele sind ein Beispiel dafür. Und Hörspiele, Hörbücher, Mitschnitte von Wortlastigem gibt es in jeder IKL Sendung zu hören. Und dank Kopf eben auch um dies alles zu fühlen, zu schmecken, zu riechen, zu hören oder vielleicht auch nur um diesen nur weiter zu verwirren. "IKL kann immer dann auftreten, wenn die Schallreize so geartet sind, dass sie keiner möglichen außerhalb des Kopfes befindlichen Schallquelle zugeordnet werden können und/oder eine Adaption auf einen Raum und mögliche in diesem befindliche Schallquellen nicht stattgefunden hat; wenn also der Hörer von einer Schallquelle und ihrer Situation sozusagen überrascht wird." (wiki) IKL-Website
Nacht 65/66: Kein wahrer Mörder Als der Strick schon um den Hals des jüdischen Arztes liegt, bahnt sich der Schneider einen Weg durch die Menschenmenge. Er sei doch schuldig, erzählt der Schneider. Der Henker wird langsam ungeduldig: Wen soll er nun für den Mord hängen? Nach der Neuübersetzung von Claudia Ott Auswahl der Geschichten: Safiye Can Hörspielbearbeitung und Storytelling: Judith Lorentz und Roxana Samadi Mit Roxana Samadi, Jasmin Shakeri und Susana AbdulMajid Besetzung: Kathi Bonjour Regieassistenz: Vanessa Gräfingholt und Delia Lang Expertin für Arabisch: Heba Tebakhi Übersetzung und philologische Beratung: Claudia Ott Copyright der Übersetzung: Verlag C. H. Beck Redaktionelle Mitarbeit: Matthias Karow Komposition und Musik: Philipp Johann Thimm Weitere Musik: Roshanak Rafani (Daf, Tombak und Bendir), Nabil Arbaain (Oud) und Rosaceae Ton: Andreas Stoffels und Susanne Beyer sowie Alexander Brennecke, Frank Klein, Christoph Richter Regie: Judith Lorentz Dramaturgie: Sabine Küchler und Julia Tieke Deutschlandfunk 2025 Schahrasad erzählt um ihr Leben - und wir hören zu. Diese moderne Hörspiel-Adaption des Literaturklassikers "1001 Nacht" führt uns in 66 Folgen in Paläste und auf Partys, nach Kairo und Bagdad, zu selbstbewussten Frauen und verzauberten Wesen. Alle Folgen, Informationen und Gespräche unter: deutschlandfunk.de/tausendundeinenacht
Holzschnitzer - Wo ist denn die Sonne direkt über uns? Von Luise Voigt Regie: die Autorin Mit: Pirmin Sedlmeir Musik- und Sounddesign: Björn SC Deigner Ton und Technik: Andreas Stoffels, Alexander Brennecke und Sonja Rebel Deutschlandradio Kultur 2016 Länge: 54"33 Wie fragil Identität ist, zeigt schon eine Begebenheit aus der Frührenaissance. In Florenz wird einem Holzschnitzer ein böser Streich gespielt: Man lässt ihn glauben, er sei ein anderer. Und alle machen mit. Freunde geben vor, ihn nicht zu kennen, Passanten sprechen ihn mit fremdem Namen an. Stück für Stück wird der Holzschnitzer in eine fremde Biografie gezwungen. Die Stadt wird zur Kulisse, ihre Bewohner werden zu Akteuren in einem großen und unheimlichen Spiel. Der Initiator all dessen ist niemand anderes als Filippo Brunelleschi, der Erfinder der Zentralperspektive: ein frühmoderner Spezialist für das Erschaffen illusionistischer Räume. Diese "Novelle vom dicken Holzschnitzer" des frühen Brunelleschi-Biografen Antonio Manetti (1423-1497) setzt die Autorin des Hörspiels ins Verhältnis zu postmodernen Denkfiguren. So erforscht sie fest eingebettete Identitäten und Identitätskonstruktionen rund um das selten gewordene Handwerk des Holzschnitzers. Das Hörspiel erhält durch seine außergewöhnliche Schnitttechnik einen faszinierenden Rhythmus, der mittels Lücken und Wiederholungen bei der Hörerin ein aktives Mitvollziehen der Denkbewegung zu provozieren vermag. Luise Voigt, geboren 1985, ist Regisseurin, Autorin und Medienkünstlerin mit Wohnsitz in Berlin. Sie studierte Angewandte Theaterwissenschaften in Gießen, inszeniert u.a. am Theater Bonn, am Theater Heidelberg sowie am Staatstheater Oldenburg und arbeitet als Hörspielautorin/-regisseurin. Zu ihren Ehrungen gehören der Deutsche Hörbuchpreis in der Kategorie "Bestes Hörspiel" und die Auszeichnung von "Die Jahre" von Annie Ernaux (HR 2018) als Hörbuch des Jahres. Letzte Produktion von Deutschlandfunk Kultur (mit HR/SWR): "Fünf Flure, eine Stunde" (2020). Hörspiel über Ich-Identität und Gesellschaft Holzschnitzer - Wo ist denn die Sonne direkt über uns?