Kants Kategorischer Imperativ Veraltet oder brandaktuell? Verbote verboten? Über das Verhältnis von Freiheit und Sicherheit Das Kalenderblatt 22.3.1974 Herabsetzung des Volljährigkeitsalters von 21 auf 18 Jahre Von Susanne Hofmann . Kants Kategorischer Imperativ - veraltet oder brandaktuell? Autorin: Claudia Dorchain / Regie: Christiane Klenz Der "Kategorische Imperativ" des Königsberger Philosophen Immanuel Kant (1724-1804) greift die Denkfigur der Allgemeingültigkeit moralischer Entscheidungen auf und fordert, dass die Tat einer Einzelperson nicht ausnahmsweise, sondern immer die Kriterien der Vorbildlichkeit erfüllen sollten. Der berühmte Denker definiert seinen Kategorischen Imperativ so: "Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne." So würde das Handeln des Einzelnen sowohl verallgemeinerbar als auch positiv, denn ein vorbildliches Handeln des Einzelnen würde die Gesamtheit in keiner Weise negativ beeinflussen können. Doch Kants Kategorischer Imperativ ist schon seit seiner Entstehungszeit stark umstritten in der Ethik. Bereits für den Philosophen Georg Friedrich Wilhelm Hegel (1770-1831) ist der kategorische Imperativ lediglich ein leerer Formalismus, da der Begriff des moralisch Guten gar nicht inhaltlich definiert sei. Heute stellt sich zudem die drängende Frage, ob eine Ethik nach Kants Modell, mit der Vorbildlichkeit und Verallgemeinerbarkeit subjektiver Normen, in einer globalen Gesellschaft überhaupt funktionieren kann. Ist sie angesichts der Verschiedenheit transkultureller Normen überhaupt noch vertretbar, oder im Gegenteil gerade doch eine brandaktuelle Orientierungshilfe? Verbote verboten? Über das Verhältnis von Freiheit und Sicherheit Autorin: Inka Kübel / Regie: Irene Schuck Wir wollen frei leben, aber auch in Sicherheit. Unser Grundgesetz garantiert uns dem entsprechend ein Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit und das Recht auf Unversehrtheit. Gerade Corona, aber auch die Klimakrise machen deutlich, wie fragil diese Werte sind und wie das Spannungsfeld von Freiheit und Sicherheit eine Gesellschaft spalten kann. Was bedeutet es für uns, wenn diese unterschiedlichen Grundwerte in Krisenzeiten miteinander in Konflikt geraten? Welche Kriterien bestimmen die Abwägung? Sind Verbote und Freiheit unvereinbar? Welche Anforderungen stellt der Konflikt an die Gesellschaft und die Politik, und wie historisch bedingt sind die Interpretationen dieser beiden Werte? Der Beitrag will philosophische und rechtstheoretische Aspekte aufgreifen, mit aktuellen Beispielen veranschaulichen und über die Entwicklung von Freiheit und Sicherheit erzählen. Der Mensch von heute erlebt das Spannungsverhältnis anders als in früheren Zeiten - und der Mensch von morgen wird durch die Gefahr existenzieller Krisen wiederum seine Auffassung ändern - und womöglich ändern müssen, um zu überleben. Erstsendung 22. September 2021 Moderation: Florian Kummert Redaktion: Bernhard Kastner
Das Volk der Kogi in Kolumbien Die Hüter der Erde Die Yagans Seenomaden am anderen Ende der Welt Das Kalenderblatt 22.3.1974 Herabsetzung des Volljährigkeitsalters von 21 auf 18 Jahre Von Susanne Hofmann . Das Volk der Kogi in Kolumbien - die Hüter der Erde Autor: Geseko von Lüpke / Regie: Sabine Kienhöfer Über Jahrhunderte lebten sie fast völlig verborgen im hohen Küstengebirge in Kolumbiens Nordosten, nun erheben sie als "Hüter der Erde" die Stimme und warnen die moderne Welt. Das indigene Volk der Kogi gilt als letze Bastion der südamerikanischen Hochkulturen vor der Ankunft der Spanier. Abgeschieden konnten sie ihre komplexe Spiritualität und hochentwickelte ökologische Weltsicht erhalten. In Zeiten der Klimakrise sind sie nun aus der schützenden Selbstisolation herausgetreten und versuchen als "ältere Brüder" - wie sie sich selber nennen - uns "jüngeren Brüdern" die traditionellen Weisheiten über den guten Umgang mit der Erde zu vermitteln. Ihr Weltbild setzt auf Rücksicht, Ausgleich, Vorsicht, Regeneration und Gleichgewicht gegenüber dem Planeten Erde, den sie als lebendiges Wesen sehen. Ethnologen und Ökologen, ebenso wie die UN und die globale Zivilgesellschaft, sind überzeugt, dass die moderne Welt vom Wissen der Kogi lernen kann. Die Yagans - Seenomaden am anderen Ende der Welt Autorin: Mechthild Müser / Regie: Axel Wostry Ihr Lebensraum war die Inselwelt zwischen dem Beagle-Kanal und Kap Hoorn im südlichen Chile, eine stürmische Gegend, im Winter eiskalt. Dennoch lebten die Yagans hier über Jahrhunderte. Sie waren wahrscheinlich nie mehr als 5.000, aber für die kleine Anzahl gab es reichlich Nahrung. In Baumrindenkanus zogen sie immer dorthin, wo sie sich gut versorgen konnten, wo Vögel brüteten, Seelöwen Junge großzogen, Wale gestrandet oder Muschelbänke mit Leckerbissen gefüllt waren. Ihre Hütten bauten sie aus gebogenen Ästen, die sie mit Fellen bedeckten, immer nur für die Dauer ihres Aufenthalts. Sie lebten in Familienverbänden und hatten ständig Feuer brennen, sogar in den Kanus transportierten sie ihr Feuer auf Lehmschichten. Als die ersten Engländer bei der Vermessung Feuerlands mit ihnen in Kontakt kamen, blickten sie mit gerümpfter Nase auf das kleine Völkchen, das nackt herumlief, sich den Körper aber dick mit Wal- oder Robbenfett einschmierte, weil das ein wunderbarer Kälteschutz war. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts machte sich der Missionar und Anthropologe Martin Gusinde daran, die Yagan-Sprache zu erlernen und ihre Kultur zu erforschen. Erstsendung 3. Januar 2018 Moderation: Florian Kummert Redaktion: Bernhard Kastner
Eine Geschichte der vier Jahreszeiten Frühling Von Ulrich Land (Wdh. vom 23.03.2022) In Zeiten des Klimawandels sind auch die Jahreszeiten nicht mehr das, was sie mal waren. Der Frühling war früher die Zeit befreiender Gefühle - der Winter war überstanden, die Natur blühte auf. Zugleich bargen diese Monate aber auch Gefahren.
Die hör-mediale Erweiterung der Kulturerscheinung Zonic. Thematisch frei zwischen Musik, Literatur und Kunst changierend, gibt es von tieftauchenden popkulturellen Features über experimentelle Klangstücke oder Sound & Poetry-Mixe bis zum Hangeln durch den News-Jungle eines extrem offenen musikalischen Spektrums alles zu hören, was potentielle Relevanz im stetig sich ausbreitenden Zonic-Kosmos hat; und über dessen Rand hinaus! Wort- & Musikauswahl: Alexander Pehlemann
What"s going on? - Features, Interviews und was die Szene (um-)treibt | Vince Mendoza »Olympians« - das neue Album des Grammy-Preisträgers Vince Mendoza