Hörspiel nach dem gleichnamigen Roman von Lucy Fricke. Sie sind zerzaust, leben hart an der Absturzkante und saufen zu viel: zwei Frauen Anfang 40, beste Freundinnen, Berliner Großstadtpflanzen, die sich kreativ durchs Leben wurschteln. Was die beiden seit Ewigkeiten verbindet, ist ihr Vatertrauma: ihre Väter waren einfach nicht für sie da. Jetzt ist Marthas Vater Kurt schwer krebskrank und will seinem Leiden in der Schweiz ein Ende bereiten. Martha soll ihn auf dieser letzten Wegstrecke begleiten. Und so machen sich die beiden Freundinnen mit dem röchelnden, todgeweihten Kurt auf der Rückbank, auf den Weg. Es beginnt ein abenteuerlicher und herrlich komischer Road Trip. Mit Anneke Kim Sarnau (Betty), Alexandra Henkel (Martha), Peter Franke (Kurt), Martin Zylka (Hotelier), Susanne Hoffmann (Francesca), Katja Brügger (Wirtin), Emilio Castoldi (Polizist), Marc Zippel (Wirt), Wolf-Dietrich Sprenger (Ernesto). Technische Realisation: Christ
Kurt Schwitters (1887-1948) hat immer die Eigengesetzlichkeit der Kunst behauptet. Sie sei kein Werkzeug, nicht zu missbrauchen im Dienst einer Klasse oder Politik. Seine Werke seien indes "weder Idiotie noch ein subjektives Spielen, sondern der Ausdruck unserer Zeit, diktiert durch die Zeit selbst". Der Merz-Künstler Schwitters - das Kunstwort Merz spielt auf Kommerz an, auf ausmerzen oder im Homonym März auf Frühling, Erneuerung - war ein leidenschaftlicher Sammler. Er hob Zeitungsausrisse auf und Weggeworfenes, Abgewertetes, Abgelebtes, um aus den Scherben Neues zu bauen. Er traf eine Auswahl, transformierte und komponierte, ohne das Eigengift des Materials unlesbar zu machen. Er verhüllte also und enthüllte zugleich den realen Hintergrund. Zeitzeugen verstanden und empörten sich: Schwitters Werke seien aufrührerisch, eine Beleidigung der Nation, undeutsch.
Auf einem im Süden Italiens entdeckten Laptop wurde die Datei RAVENNA.DOC gefunden. Es sind Auszüge dieses Dokuments, die die Grundlage für dieses Hörspiel bilden. Das Stück erzählt von der Reise einer Forscherin durch Italien, während in Europa eine von ihr als "das Verschwinden" bezeichnete Krankheit um sich greift. Die Zeit ist nicht klar auszumachen, lässt aber auf die nähere oder nur leicht entfernte Gegenwart schließen. In den Unterlagen einer ihrer Patientinnen, die vom Verschwinden infiziert wurde, stolpert sie über die exakt gleichen Schriftzeichen, wie in den Tagebüchern einer Ethnologin, die im frühen 20. Jahrhundert nach Italien gereist ist, um den Tarantismus und dessen heilende Kraft durch Musik zu erforschen, dabei aber langsam festgestellt hat, dass der Gegenstand ihrer Untersuchungen sie selbst zum Forschungsobjekt gemacht hat.
Die Erde nach dem Aussterben der Menschheit. Der Hochleistungsrechner G.A.I.A. aktiviert das für diese Situation vorgesehene Programm r_crusoe!22 und modelliert im bio-adaptiven 3D-Druck-Verfahren ein neues, humanes Wesen. Seine selbst auferlegte Mission: Wiederbesiedlung des Planeten.
-Episoden-Drama- Vier Personen, vier Lebensgeschichten: Sie alle verbindet ein gemeinsamer Kindergeburtstag im Deutschland der 1930er-Jahre. // Von Monika Walther und Vibeke Peusch / Regie: Claudia Johanna Leist / WDR 1999 / www.wdr.de/k/hoerspiel-newsletter
2021 feiert Charles Baudelaire seinen 200. Geburtstag. Ulrich Lampen mixt Sounds des heutigen Stadtlebens während der Corona-Pandemie über Baudelaires Prosagedicht "la chambre double". | O-Ton-Hörspiel unter Verwendung des Prosagedichts "La chambre double - Das zweifache Zimmer" von Charles Baudelaire | Aus dem Französischen von Erik-Ernst Schwabach | Mit: Bibiana Beglau und deutschen wie französischen O Ton-Stimmen | Regie: Ulrich Lampen | Produktion: SWR 2021 - Ursendung
Es war das spektakulärste Strafverfahren der Nachwendezeit: über fünf Jahre dauerte der Prozess um die NSU-Morde. Aber angesichts der Erwartungen, was dieser Prozess alles aufklären sollte, ist er keineswegs zu Ende. Kathrin Röggla destilliert daraus in Verfahren eine gespenstische Groteske. Die Gerichtsverhandlung ist vorbei und geht doch geisterhaft immer weiter. Immer wieder eröffnet das Hohe Gericht einen neuen Verhandlungstag, wird ein weiterer Zeuge aufgerufen, beharken sich die Verteidiger, wird über den Gegenstand dieses Prozesses gestritten. Es ist eine Instanz unter Wiederholungszwang, die ein Verfahren führt, das längst anderswo stattfindet. // Mit Graham Valentine, Meriam Abbas, Jan Krauter, Astrid Meyerfeldt, Fabian Hinrichs, Victoria Trauttmansdorff, Serkan Kaya Von Kathrin Röggla // Regie: Hannah Georgi // Produktion: WDR / BR 2020
Hörspiel nach dem gleichnamigen Theaterstück von Maryam Zaree. Als Anwältin für Asylrecht ist sie ganz erfolgreich. Privat stolpert die 35-jährige Tara von einer Bruchlandung zur nächsten. Irgendwas stimmt nicht mit ihr. Eines Tages verschwindet ihre Mutter ohne Ansage. Als Zeugin sagt sie vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag gegen den Iran aus. Erzählt von den Torturen, denen sie in diesem totalitären Regime seinerzeit ausgesetzt war. Ihrer Tochter gegenüber hat sie darüber immer nur geschwiegen. Ein komplexes Drama über transgenerationale Traumata. Mit Anneke Kim Sarnau (Tara), Swetlana Schönfeld (Shahla), Werner Wölbern (Analytiker), Maja Schöne (Rabia), Ramin Yazdani (Kamran), Anne Weber (weibliche Stimme Partnersuche), Katja Pilaski (Stimme Anrufbeantworter), Mahin Hemmatpour (Dunja), Sonja Szylowicki (weibliche Stimme auf dem AB/An- u. Absage), Oda Thormeyer (weibliche Stimme Livestream), Michael Prelle (männliche Stimm
Zuerst durfte sich Rechtsanwältin Friesel noch über die günstige Immobilie in den Außenbezirken von Bonames freuen, doch der neureich aufgemotzte Bungalow aus der Nachlassversteigerung birgt in einem atombombensicheren Kellerverließ eine grauenhafte Überraschung: den mumifizierten Leichnam eines Mannes. Makaberes Detail, der arme Mann ist inmitten einer imposanten Sammlung exklusiver Bouteillen teuersten Weins und Champagners gestorben. Für Kommissar Haas und seinen Assistenten Teschenmacher stellen sich jetzt zwei Fragen: Wer ist der Mann? Und Wie vor allem ist er in den Bunker gekommen? | Autor: Martin Mosebach | Produktion: HR 2021
Wie plant man einen perfekten Mord? Für den Versicherungsvertreter Walter Huff kein Problem. Er empfiehlt eine gute Unfallversicherung für das Opfer und einen verlässlichen Komplizen für die Ausführung des Mordplanes. Beides kann er seiner Klientin Phyllis Nirdlinger bieten, die ihren Mann ins Jenseits befördern will. Der Plan scheint perfekt. Herbert Nirdlinger muss aus einem Zug fallen, damit die Versicherung die doppelte Summe zahlt. Zwar fährt er nicht gern mit der Bahn, doch findet sich dafür eine Lösung. Huff jedoch bekommt Probleme mit seinem Chef und gerät zusehends unter Druck. Wie sich herausstellt, hat er etwas ganz Wesentliches bei dem Mordplan übersehen.