Hommage · "Das Fernsehen hat uns ein Leben lang attackiert, jetzt schlagen wir zurück." Nam June Paik (1932 - 2006) gilt als Begründer der Video- und Medienkunst und war lebenslang so fasziniert wie abgestoßen vom Bildschirm - am schönsten realisiert in seiner Skulptur eines fernsehenden Buddhas. Der Hörspiel-Titel bezieht sich auf seine Installation "Schallplatten-Schaschlik". // Mit Nam June Paik / Komposition und Regie: Ulrich Bassenge / BR 2007 // Exklusive Hörspiel- und Kultur-Tipps unter br.de/kultur-newsletter
-Mystery- Der fünfjährige Nandi lebt nach dem Tod seiner Mutter in einer Art Phantasiewelt. Sie kennt nur eine Bedrohung: den Wassermann. Der lebt angeblich im Wasserfall neben dem Haus und wird eines Tages dafür sorgen, dass jemand sterben muss. // Von Marlen Haushofer / Bearbeitung: Helmut Peschina / Regie: Claudia Johanna Leist / WDR 1999
Vor 100 Jahren ist der "Ulysses" von James Joyce erschienen. SWR2 wiederholt aus diesem Anlass seine vielfach gerühmte gut 23-stündige Hörspielfassung in 18 Teilen. Das Meisterwerk der klassischen Moderne läutet eine Zeitenwende in der Romanliteratur ein: In 18 Kapiteln wird aus verschiedenen Perspektiven und über zahlreiche Stilregister ein Tag in Dublin erzählt.
"Wo würdest du denn hingehen, Krähe, wärst du ein großes, böses Tier? In den hässlichen Wald hinter der Küche? Krähe nahm seinen Stock und ging, die Stoffserviette feste um den Hals gebunden. Danach hat Krähe kein Christenmensch mehr gesehen. Ist so!" Mit diesen Worten stahl sich unser Held im Frühjahr 2021 davon, und wenn wir ehrlich sind, fühlte es sich an wie ein Abschied für immer. Doch kaum waren die Tränen getrocknet, mehrten sich schon bald die Anzeichen dafür, dass das alles so endgültig womöglich gar nicht gewesen war. | Mit: Lilith Stangenberg und Sebastian Zimmler | Komposition: Thomas Weber | Musik: Kammerflimmer Kollektief | Regie: Iris Drögekamp und Thomas Weber | (Produktion: SWR 2022)
-Monster-Horror- Im Hafen von Hiroshima wird ein Schiffbrüchiger angeschwemmt. Der verwirrte Mann erzählt von einem riesigen Monster, das sein Fischerboot angegriffen und die Besatzung gefressen hat. // Von Jörg Buttgereit / Musik: Andre Abshagen / Regie: Jörg Buttgereit / WDR 2011
Hörspiel über Alltagsrassismus in Frankreich und die Gewaltgeschichte Namibias während der deutschen Kolonialzeit - von Penda Diouf. Die Schauspielerin und Dramatikerin Penda Diouf hat senegalesisch-ivorische Wurzeln und lebt in Frankreich. 2010 reiste Penda Diouf nach Namibia, in das Land Frankie Fredericks, den sie seit Kindheitstagen verehrt hat. Frankie Frederick hat die ersten olympischen Medaillen für seine Heimat gewonnen. Heimgekehrt ist Penda mit "Pisten", einem poetischen Reisebericht über eine Fahrt ins Herz der Erinnerung. Sie verbindet die Geschichte ihrer eigenen Diskriminierung als Heranwachsende in Frankreich mit der Gewaltgeschichte Namibias während der deutschen Kolonialzeit. Allein reist sie durch die Namib-Wüste und stellt historische wie zwischenmenschliche Beziehungen über Zeit- und Sprachgrenzen her. Doch die Weite der Namib-Wüste und das gleißende Licht bergen das brutale Erbe der deutschen Kolonialherrschaft...
Klangkunst · Wenn das Wort endet, der Autor verschwindet, bleibt ein Nachhall, ein erfülltes Schweigen. Die Musik erschafft einen wort-losen Raum, Frei-Raum für eigene Gedanken, die sich in Klänge verwandeln. Die Stille hinter den Worten wird hörbar. Eine Hörspielkomposition in neun Bildern. // Mit Anna-Lena Zühlke (Stimme), Carlos Bica (Kontrabass), Ulrike Haage (präparierter Flügel, Elektronik, O-Töne) / Komposition und Realisation: Ulrike Haage / BR 2008 // Exklusive Hörspiel- und Kultur-Tipps unter br.de/kultur-newsletter
Hörspieldrama über Datenklau· Der junge Lehrer Michael Gewa bekommt anhand seines digitalen Fußabdrucks ein Rating über seine Fähigkeiten im Job und sein Beziehungsleben. Was für ihn zum Albtraum wird, sieht seine Lebensgefährtin als Chance. Die veröffentlichten Daten drohen das Paar zu spalten. Die Grundidee zum Hörspiel verarbeitete Schaad an der HFF München zu ein Kurzfilm, für den er den Studentenoscar erhielt. // Mit Dimitrij Schaad u.a. / Komposition: Richard Ruzicka/Regie: Alex Schaad / BR 2021
Bruder und Schwester verbindet eine innige Hassliebe, die weit in die Kindheit zurückreicht. Beide können nicht ohneeinander. Dennoch streben sie unentwegt nach Emanzipation. Voneinander, vom Elternhaus, in dem sie immer noch zusammenleben, und von den Gespenstern der eigenen Familiengeschichte. Offenbar ist in der unteren Etage, die schon seit Jahren unbewohnt ist, eine noch immer schreckliche Vergangenheit aufbewahrt. Kann es den Geschwistern gelingen, die Kämpfe um ihre eigenen unterdrückten Bedürfnisse zu überwinden? Oder bleibt für sie die Familie ein Schlachtfeld?
-Selbstversuch- Drei Tage lang folgt die Autorin einem markierten Zehn-Euro-Schein auf seinem Weg von Hand zu Hand. Wer den Geldschein erhält, hat auch sie an der Seite. Bis der Schein wieder ausgegeben wird. Der Ausgangspunkt steht fest: Ein Eckladen in Köln. Wohin der Weg des Geldes führt und was für Begegnungen auf diesem Weg liegen, ist offen. // Von Philine Velhagen / Komposition: Gregor Schwellenbach / Regie: Philine Velhagen / WDR 2011
Mysteriöser Kriminalfall mit Kommissar Avraham - nach dem gleichnamigen Roman von Dror Mishani. Tel Aviv: Ein Junge wird vermisst. Doch niemand scheint ihn gekannt zu haben. Die Mutter nicht, der Vater nicht. Merkwürdig: als sei er bereits verschwunden gewesen vor seinem Verschwinden. Die Ermittlungen der Polizei stecken in einer Sackgasse. Kommissar Avraham, ein Grübler und Tüftler, weiß diese Geschichte nicht zu knacken. Was hat er übersehen? Welche wichtigen Hinweise überhört? Diese Geschichte wird immer mysteriöser. Aus dem Hebräischen von Markus Lemke.