-Satire- Auf dem Spielplatz zwischen Sandkasten und Elternbank zeigt sich, wie die Gesellschaft tickt. // Von Simone Kucher und Petros Ovsepyan / Komposition: Petros Ovsepyan / Regie: Claudia Johanna Leist / WDR 2019 / www.wdr.de/k/hoerspiel-newsletter
Gegen Ende seines Lebens fiel er in Ungnade, obwohl ihm nach dem Tod Majakowskis im Jahr 1930 die Rolle des ersten Dichters im Sowjetstaat zuzufallen schienen. Im Zeichen der neuen sowjetischen Kulturpolitik wurde Boris Pasternak schließlich im Februar 1987 offiziell rehabilitiert, und sein Werk erfuhr eine Renaissance. In der Sowjetunion konnte nun erstmals auch sein autobiographisch gefärbter Roman "Doktor Schiwago" erscheinen, der zum Stein des Anstoßes geworden war und nur im westlichen Ausland publiziert werden konnte. Nach der Erstveröffentlichung bei Feltrinelli 1957 und der 1958 folgenden Zuerkennung des Nobelpreises, den Pasternak nicht annehmen durfte, machte der "Fall Pasternak" auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges Schlagzeilen in der Weltpresse.
"Bei uns zu Hause wisperte es in allen Ecken und Winkeln von Geschichten und Märchen und Sagen." So beginnen die Erinnerungen Isaacs B. Singer an die Zeit seines Lebens, als er im Haus Nr. 10 in der Krochmalna, einer Straße im Warschauer Judenviertel, lebte.
-Satire- Als die Pflanzen eines Tages plötzlich mit der Fotosynthese aufhören, ist die drängende Frage: Wie lösen wir das Sauerstoffproblem? Und die nächste Frage: Für wen? Stoff für eine bitterböse Satire. // Von Jürgen Runau / Regie: Friedhelm Ortmann / WDR 1982 / www.wdr.de/k/hoerspiel-newsletter
Das irdische Leben begann in den Ozeanen. Für den Menschen verlieren sie sich die lebensfeindlich in ihren riesigen Ausdehnungen und den unergründlichen Tiefen. Klassische und moderne Mythen kursieren, Ozeane inspirieren uns, zu träumen. Immer wieder brachen Menschen via Ozean auf, um neue Welten zu entdecken. Auch die erste globale Vernetzung fand über die Ozeane statt. Durch die Schifffahrt überquerten Menschen, Tiere und Pflanzen die Ozeane und schufen die Welt von heute. Jeder Fleck der Erde - mit Ausnahme von ein paar Stellen in der Antarktis - wurde von Orten verändert, die bis 1492, der Entdeckung Amerikas durch Christopher Columbus, viel zu weit entfernt lagen. Die Reisen des Columbus brachten nicht nur die Entdeckung, sondern schafften eine neue Welt. Realisation: wittmann/zeitblom. Mit Leslie Malton, Trystan Pütter, Alice Dwyer, Christian Wittmann. Gesang: Maria Goja, Christian Wittmann. Klavier/Orgel: Maria Goja. Bass/Elektro
Der epische Roman erzählt die Lebensgeschichte des russischen Arztes und Dichters Juri Andrejewitsch Schiwago, der sich vom sensiblen Kind zum Sozialisten und schließlich zum Dissidenten entwickelt. Breiten Raum nimmt in der Handlung das Verhältnis zu seiner Geliebten Larissa ("Lara") Antipowa ein. Der Roman verknüpft zahlreiche Handlungsstränge, an denen Hunderte von Personen beteiligt sind, zu einer komplexen Gesamterzählung. Charakteristisch für diese Handlungsführung sind vielfache Überkreuzungen: Immer wieder erscheinen Personen rein zufällig in solchen Handlungssträngen, in denen sie unter Gesichtspunkten der Wahrscheinlichkeit eigentlich gar nicht vorkommen dürften. Eine der zentralen Botschaften des Romanes ist die, dass die Welt nicht einfach in zwei Lager gespalten ist, sondern dass die scheinbaren Abgründe immer durch die überraschendsten Verbindungen überbrückt sind.
Nach dem Tod des Vaters schreibt die Tochter, die mit ihrer Herkunft gebrochen hatte, über ihn, den Bauerssohn, Fabrikarbeiter und Kneipenwirt. Annie Ernaux versucht, sich über die Sprache ihrem Vater wieder anzunähern und zu erklären, wie sie zur sozialen Überläuferin ins Bürgertum geworden ist.
Die Reisen des Columbus bedeuteten nicht die Entdeckung, sondern die Schaffung einer neuen Welt. Seit nunmehr 500 Jahren sind Kollision und Chaos infolge ständiger Kontakte der weltweite Normalzustand.
Die Autoren unternehmen gemäß der Forderung "Taking history offshore" den Versuch, die Ozeane als politische, philosophische und poetische Räume zu einer klangintensiven Erzählung zu verdichten.
Im Zentrum steht die Figur des Captains, ein Unternehmer, der Meere und Epochen durchquert, immer im Auftrag ihrer Nutzbarmachung für die Menschheit. Dabei stößt er u.a. auf Francis Bacons New Atlantis, Thomas Cooks Tourismus-System, den Black Atlantic und andere Handelsströme, sowie auf polare Soundwelten und einen extraterrestrischen Ozean.
Zwischen Naturgeräuschen und elektronischer Klangsynthese entsteht eine kulturgeschichtliche Betrachtung der Meere, mit dem Fokus auf den europäischen Fortschrittsglauben.
-Krimi- 34 Jahre hat Fabrizio Collini als unbescholtener Werkzeugmacher gearbeitet. Und dann ermordet er in einem Berliner Luxushotel scheinbar grundlos einen alten Mann. Von Schirachs Debüt über Selbstjustiz und richterliches Versagen. // Von Ferdinand von Schirach / Komposition: Tobias Kremer / Bearbeitung und Regie: Uwe Schareck / WDR 2014 / www.wdr.de/k/hoerspiel-newsletter