Juni 1952. Annie Ernaux ist 12 Jahre alt, als an einem Sonntagnachmittag etwas Entsetzliches passiert. Ohnmächtig muss sie miterleben, wie der Vater versucht die Mutter umzubringen. Nach kurzer Zeit beruhigt er sich und Annie versucht, den Eklat zu vergessen. Erst vier Jahrzehnte später gelingt es ihr über dieses Erlebnis zu sprechen. Sie veröffentlicht 1997 "La Honte", darin schreibt sie diese Szene zum ersten Mal auf.
Ernaux versucht zu analysieren wie sich dieses Ereignis auf ihr weiteres Leben ausgewirkt hat und sie findet darin die Wurzel eines Gefühls: der Scham - ein Gefühl der eigenen Unwürdigkeit, das sie nie wieder verlässt und über das sie mit niemandem sprechen konnte. Intim und präzise rekonstruiert Ernaux ihre Erinnerungen und führt hinein ins provinzielle Frankreich der 50er Jahre, in die erzkatholische Schule und die bedrückenden Verhältnisse aus denen sie kommt.
-Geschichtsserie- Lenes Bruder Franz berichtet furchtbare Dinge von der Ostfront, wo er Zeuge von Massenerschießungen war. Lenes Freundin Rosi, die schon aufs Land geflohen ist, warnt Lene vor den Aktivitäten, der Widerstandsgruppe um Erich, aber Lene will nicht mehr wegschauen. // Von Frank Maria Reifenberg / Regie: Claudia Johanna Leist / WDR 2021 / www.wdr.de/k/hoerspiel-newsletter
-Geschichtsserie- Köln im Frühjahr 1942. Der Bombenkrieg zermürbt die Menschen, an der Ostfront wendet sich das Blatt. In der sechszehnjährigen Lene wachsen die Zweifel, dass die Sache mit Führer, Volk und Vaterland ihre Richtigkeit hat. Als sie den Edelweißpiraten Erich kennenlernt, wendet sich ihr Leben. // Von Frank Maria Reifenberg / Regie: Claudia Johanna Leist / WDR 2021/ www.wdr.de/k/hoerspiel-newsletter
Im Wald finden Spechte eine verletzte Möwe. Sie ist fremd und soll verschwinden! Der junge Specht, Pit Pikus, verliebt sich in die Möwe Leila, zeigt ihr den Weg aus dem Wald und bleibt bei ihr. Aber einen fremden Vogel dulden auch die Möwen nicht auf dem Meer. Sie hacken den Specht blutig. Trotzdem versuchen die beiden miteinander zu leben.
Gesche Gottfried wurde wegen ihrer Fürsorglichkeit "Engel von Bremen" genannt. In die Geschichte eingegangen ist sie aber als Serienmörderin, an der 1831 in Bremen die letzte öffentliche Hinrichtung vollzogen wurde. Carl Ceiss lässt Gesche Gottfried hier ihren Fall selbst erzählen.
-Coming-of-Age- Die 16-jährige Duck ist ein Mädchen mit Fantasie. Das hilft, wenn man den eigenen Vater pflegen muss, weil der ein fast blinder Multiple Sklerose-Patient und kiffender Computer-Junkie ist. // Von David Greig / Bearbeitung und Regie: Irene Schuck / WDR 2013 / www.wdr.de/k/hoerspiel-newsletter
"Eine junge Radio-Moderatorin nutzt ein Sprachsynthese- und Sprech-Erkennungstools, um ihre persönliche KI-Stimme zu entwickeln. Als sie das Spiel ins Laufen bringt, meint sie, Freiheit zu gewinnen.
SIREN, Maries künstliche Stimme, verbindet sich mit allen möglichen Geistern im Netz. Sie trifft verstorbene Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, deren Gedanken verfügbar geblieben sind und stellt ihnen Fragen, die unsere Gegenwart betreffen.
-Monolog- Ein Mann - weiß, heterosexuell, gesund, aus der Mitte der Gesellschaft und in den besten Jahren, kein Loser - sieht sich genötigt, vom Leder zu ziehen. Ein Hörspiel über "Dinge, die man mal sagen können muss". // Von Sibylle Berg / Bearbeitung und Regie: Stefan Kanis / MDR/WDR 2017 / www.wdr.de/k/hoerspiel-newsletter
Das Live-Duo aus der Schlagzeugerin Valentina Magaletti und dem Bassisten Tom Relleen haben sich der musikalischen Erforschung verschrieben. Zwischen Industrial, Jazz, Psychedelia und Minimalismus dekonstruieren sie obsessiv vertraute Tropen und suchen nach der Spannung zwischen Improvisation und Form.
-Krimi-Komödie- Zum 100. Geburtstag von H.C. Artmann. Tom Parker ist ein Meisterdetektiv, dem keiner das Wasser reichen kann. Schlagfertig, charmant und scharfsinnig löst er jeden Fall. // Von H.C. Artmann / Bearbeitung und Regie: Martin Heindel / WDR 2007 / www.wdr.de/k/hoerspiel-newsletter